Zwar ist die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland im vergangenen Jahr um etwa 160.000 Personen gestiegen, der erwartete drastische Anstieg der Arbeitslosigkeit in Folge der schweren Wirtschaftskrise ist allerdings ausgeblieben. Im Ausland wird diese günstige Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkts in der Krise häufig als "German Wunder" bezeichnet. Dabei hat weniger ein Wunder, sondern vor allem das stark genutzte Instrument der Kurzarbeit einen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert. Dr. Holger Bonin, Leiter des Forschungsbereichs "Arbeitsmärkte, Personalmanagement und Soziale Sicherung" am ZEW, bewertet dieses Instrument der Arbeitsmarktpolitik und gibt einen Ausblick auf die Beschäftigungsentwicklung im Jahr 2010.
Dr. Holger Bonin promovierte nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre im Jahr 2000 an der Universität Freiburg. Nach Tätigkeiten am Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) und am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist Bonin seit dem Jahr 2007 Leiter des Forschungsbereichs "Arbeitsmärkte, Personalmanagement und Soziale Sicherung" am ZEW. Bonin untersucht unter anderem die Beschäftigungsprobleme von Geringqualifizierten, die Flexibilität von Löhnen, die ökonomischen Folgen von gesellschaftlicher Alterung und Migration sowie die Risikobereitschaft von Arbeitnehmern. Er ist Mitglied des Bevölkerungswissenschaftlichen Ausschusses im Verein für Socialpolitik.
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