Banken und Finanzintermediation

Der Forschungsschwerpunkt umfasst

  • Refinanzierung und Einlagenmanagement
  • Risikomanagement und Geschäftsmodelle von Finanzinstitutionen
  • Kreditvergabe und realwirtschaftliche Auswirkungen
  • Erwartungsbildung auf Finanzmärkten

Der Forschungsschwerpunkt „Finanzintermediation“ analysiert die Rolle und das Verhalten der institutionellen Akteure, wie zum Beispiel Banken, Versicherungen und Finanzberater, unter sich ändernden Rahmenbedingungen. Demografischer Wandel, Digitalisierung und Klimawandel lassen Veränderungen im Marktzinsniveau (Niedrigzinsen), der Geldpolitik und der Struktur des Finanzsystems erwarten. Wichtige Fragen, die es hierbei zu untersuchen gilt, sind: Welchen Einfluss haben diese Veränderungen auf die Geschäftsmodelle, die Finanzierung und die Kreditvergabe von Banken? Welche Auswirkungen ergeben sich daraus wiederum auf das Verhalten von Haushalten und die Realwirtschaft? Und welche Implikationen hat dies für die Regulierung verschiedener Finanzinstitutionen und Märkte?

Daneben führt der Forschungsschwerpunkt den ZEW-Finanzmarkttest durch. Dieser fragt monatlich die Erwartungen von Finanzmarktexperten bezüglich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse für verschiedene Finanzmärkte ab. Aus den Erwartungen der Finanzmarktexperten zur weiteren Entwicklung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland werden die „ZEW-Konjunkturerwartungen“ berechnet, die sich als Frühindikator für die Konjunkturentwicklung („ZEW-Index“ ) großer Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erfreuen. Die Daten stellen eine einzigartige Grundlage dar, um unterschiedliche Finanzmarktmodelle empirisch zu testen. Darüber hinaus ermöglicht die Datenbasis auch, Methoden der Quantifizierung qualitativer Erwartungen zu überprüfen und zu verbessern.

Der Forschungsschwerpunkt ist inhaltlich eng mit dem Forschungsschwerpunkt „Finanzen privater Haushalte“ verbunden. Die forschungsschwerpunktübergreifende Analyse trägt zu einem umfassenden Verständnis von den durch Demografie, Digitalisierung und Klimawandel ausgehenden Nachfrage- und Angebotseffekten im Finanzsektor bei. Basierend auf dieser umfassenden Sichtweise können evidenzbasierte wirtschaftspolitische Implikationen für das Design von Institutionen und Märkten abgeleitet werden.

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