Wissenschaftspreis 2023: Ausgezeichnete Nachwuchsökonomen

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Volksbank Kurpfalz Stiftung und ZEW Mannheim verleihen Wissenschaftspreis für exzellente Forschung

Die Preisträger Luka Längle und Dr. Paul Berbée bei der Preisverleihung (5. und 3. von rechts)

Zum elften Mal vergeben die Volksbank Kurpfalz Stiftung und das ZEW Mannheim den Wissenschaftspreis „Zukunft der Arbeitswelt“ – eine jährliche Auszeichnung für herausragende Dissertationen und Masterarbeiten der Wirtschaftswissenschaften aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Der Preis für die beste Dissertation geht an Dr. Paul Berbée; der für die beste Masterarbeit an Luka Längle.

„Den Preisträgern und dem ZEW gebührt hier besonderes Lob: Es ist toll, dass wir sowas in der Metropolregion haben, so ein bedeutendes Institut. Hier zeigt sich, welche hervorragenden Möglichkeiten wir für die Wissenschaft haben, wenn sie entsprechend gefördert und unterstützt wird. Über unsere Stiftung wollen wir Verantwortung leben und Impulse für den gesellschaftlichen Fortschritt geben. Dies gelingt mit dem Wissenschaftspreis gemeinsam mit dem ZEW im besonderen Maße, seit nun bereits 11 Jahren“, erklärt Carsten Müller, Vorstand der Volksbank Kurpfalz Stiftung.

Für Thomas Kohl, kaufmännischer Geschäftsführer des ZEW, treffen „beide Arbeiten genau in die Kernthemen des Preises Zukunft der Arbeitswelt. Beide haben eine enorme praktische Relevanz und einen starken empirischen Schwerpunkt. Sie sind innovativ und originell und haben einen hohen Nutzwert. Ich gratuliere hiermit den beiden Preisträgern auch im Namen des ZEW und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre berufliche Karriere.“

Auch Wolfgang Bosbach, der prominente Gastredner der Preisverleihung im Rahmen des Neujahrsempfangs der Volksbank Kurpfalz, verweist auf die hohe Relevanz solcher Forschung für die Volkswirtschaft, um Handlungsoptionen für die aktuellen Herausforderungen zu finden.

Migration als Chance aber auch Herausforderung

„Ich freue mich, dass durch diesen Preis das Thema der Arbeitsmigration nach Deutschland gewürdigt wird, das die Lebensgeschichten sehr vieler Menschen in unserer Gesellschaft stark prägt. Die Promotionszeit am ZEW war mich eine tolle Chance, mich in der Tiefe mit Themen auseinanderzusetzen, die mich begeistern“, freut sich ZEW Junior Research Associate Paul Berbée über die mit 3.000 Euro dotierte Würdigung seiner Arbeit, die in der Nachwuchsforschungsgruppe „IMES – Integration von Migranten/-innen und Einstellungen zum Sozialstaat“ des ZEW-Forschungsbereichs „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“ entstand.

Die Dissertation mit dem Titel „Migration and Regional Development“ (Migration und regionale Entwicklung) enthält vier Studien zur Migration. Darin untersucht Berbée unter anderem, wie sich Deutschland seit der ersten Gastarbeiter-Anwerbung vor 70 Jahren zum weltweit zweitwichtigsten Einwanderungsland entwickelte oder welche positiven lokalen Beschäftigungseffekte die Asylzuwanderung 2015 kurzfristig mit sich brachte. Alle Studien geben nützliche Informationen an die Politik und die Kommunen, wie Integration – auch in Arbeitsmärkte – besser gelingen kann, etwa bei Geflüchteten aus der Ukraine, deren Beschäftigungsquote aktuell vergleichsweise gering ist.

Über den Preis der besten Masterarbeit freut sich Luka Längle. In der mit 2.000 Euro dotierten Abschlussarbeit „Unleashing the Value of Artificial Intelligence: A Case Study Analysis of Industrial Goods and Healthcare Firms“ (Entfesselung der Potenziale von Künstlicher Intelligenz: Eine Fallstudie von Unternehmen der Industrie und aus dem Gesundheitswesen) beschäftigt er sich mit den Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz (KI) Unternehmen bietet. Allerdings verweist er auch darauf, dass es fähige und gut ausgebildete Fachkräfte braucht, damit KI-Anwendungen zum Unternehmenserfolg beitragen. Die Arbeit wurde am Lehrstuhl für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik der Universität Mannheim erstellt.