Fokus auf Corona-Krise und ihren Folgen

Auch im Jahr 2020 konnten spannende Themen durch das enorme Forschungsgebiet des ZEW gut beleuchtet werden.

Die Corona-Pandemie stellte im vergangenen Jahr weltweit alles auf den Kopf. Noch nie dagewesene Herausforderungen in allen Lebensbereichen forderten schnelle und massive staatliche Eingriffe. Das ZEW Mannheim brachte sich mit Forschungsarbeiten unterstützend ein – beispielsweise mit Beiträgen zu Schulschließungen, Beschleunigung der Impfstoffproduktion und den Folgen von Querdenken-Demonstrationen. Der frisch erschienene ZEW-Jahresbericht 2020 gibt einen Überblick.

„Die Corona-Krise verdeutlicht, dass Regierungen evidenzbasierte Wissenschaft dringend benötigen. 2020 war unsere Expertise sehr gefragt. Durch das breitgefächerte Forschungsspektrum des ZEW konnten wir schnell und umfassend auf viele neue Fragestellungen reagieren. Es freut mich sehr, dass wir mit unserer Arbeit einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten können“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D.

ZEW meistert organisatorische Umstellung in der Pandemie

Die Pandemie stellte das ZEW auch intern vor neue Herausforderungen. Schnell wurden Hygienekonzepte erarbeitet, Workflows umgestellt und neue Kommunikationskanäle erschlossen. Auch die Durchführung von Konferenzen und öffentlichen Veranstaltungen musste neu gedacht werden – Schlagwort Digitalisierung: Etablierte Präsenzveranstaltungen wie „Wirtschaftspolitik aus erster Hand“ fanden digital statt. Und mit #ZEWlive, #ZEWBookTalk und #ZEWPodcast legte das Institut drei neue Online-Formate auf, die auch nach der Pandemie weitergeführt werden. „Die mit Corona einhergehenden Regelungen haben uns organisatorisch einiges abverlangt. Die Digitalisierung war bereits in den Jahren zuvor ein wichtiges Thema in unserem Haus. Dieser Umstand war von großem Vorteil für uns, da wir so schnell auf die pandemiebedingten Herausforderungen reagieren konnten. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz, ihre Flexibilität und Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen“, betont ZEW-Geschäftsführer Thomas Kohl.

Forschungsprofil weiter gestärkt

Neben Corona thematisiert der Jahresbericht Erfreuliches aus wissenschaftlich-strategischer Sicht wie etwa die Weiterentwicklung des ZEW-Forschungsprofils. Nachdem dieses im Jahr 2020 entscheidend vorangetrieben wurde, konnte die Projektgruppe „Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik“ zum 1. Januar 2021 ihre Arbeit aufnehmen. Mit Prof. Dr. Sebastian Rausch gewann das Institut einen versierten Leiter für den ZEW-Forschungsbereich „Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement“. Bedeutend war auch die EU-Förderung in Form eines ERC Grant für Prof. Dr. Sebastian Siegloch, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Soziale Sicherung und Verteilung“, zum Thema Ungleichheit auf Immobilienmärkten. Weitere Highlights im vergangenen Jahr waren der Abschluss eines Kooperationsvertrags mit der Universität Straßburg sowie die beeindruckende Bilanz des SEEK-Forschungsprogramms, das das Land Baden-Württemberg seit 2010 gefördert hatte.

Blick hinter die Kulissen im neuen Jahresbericht

In Form von Testimonials kommen im neuen Jahresbericht auch Beschäftigte aus den vielfältigen Arbeitsbereichen am ZEW zu Wort. Sie kommentieren, wie die Corona-Pandemie sie in ihrem Berufsalltag fordert. Zudem bestimmt das Thema Corona die gestalterische Umsetzung des ZEW-Jahresberichts, der grafisch die Stimmungslage in der Pandemie einfängt und den Zwiespalt zwischen Nähe und Distanz sowie Leere und Hoffnung mit gestalterischen Elementen widerspiegelt.