Innovationen im Dienstleistungssektor: Gegensätzliche Entwicklung in den Branchen

Forschung

Die Innovationsaktivitäten im deutschen Dienstleistungssektor haben sich 1997 insgesamt stabil entwickelt. Zwischen den einzelnen Branchen zeichnen sich jedoch unterschiedliche Entwicklungen ab. Während in modernen Dienstleistungsbranchen -Banken/Versicherungen sowie technische, EDV- und Beratungsdienstleistungen - die Innovations-aktivitäten intensiviert werden, gehen sie in den traditionellen Branchen - Einzel- und Großhandel sowie Verkehr - deutlich zurück. Dies ist das Ergebnis der neuen Innovationsumfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim. Das ZEW hat 1998 im Rahmen einer repräsentativen Erhebung 4010 Dienstleistungsunternehmen zu ihren Innovationsaktivitäten befragt und die Ergebnisse für Deutschland hochgerechnet. Nach den Berechnungen des ZEW lag der Anteil innovativer Unternehmen in modernen Dienstleistungsbranchen 1997 mit 66 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert (61 Prozent). Auch die Innovationsaufwendungen sind um 13 Prozent auf 26 Milliarden Mark gestiegen.

In den Branchen Handel und Verkehr hingegen - gemessen an den Unternehmens- und Beschäftigtenzahlen immer noch die bedeutendsten Dienstleistungssektoren - ging der Anteil innovativer Unternehmen von 61 auf 56 Prozent zurück. Die Innovationsaufwendungen stagnieren bei einem Wert von 20 Milliarden Mark. In den neuen Bundesländern bereiten nicht nur Handel und Verkehr, sondern auch die modernen Dienstleistungsbranchen Sorgen. Trotz steigender Unternehmenszahlen sind hier der Anteil und die absolute Zahl innovativer Unternehmen gesunken. Die genannten Defizite in der Innovationstätigkeit können durch Innovationspolitik allein sicherlich nicht behoben werden. Es ist dringend erforderlich, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, um gerade auch den innovativen Unternehmen eine kontinuierliche Innovationstätigkeit zu ermöglichen.

Ansprechpartner

Dr. Norbert Janz, E-Mail: janz@zew.de