Einflussfaktoren des Überlebens, Wachstums und Internationalisierungsverhaltens von jungen Hochtechnologieunternehmen in Deutschland und Großbritannien

Einflussfaktoren des Überlebens, Wachstums und Internationalisierungsverhaltens von jungen Hochtechnologieunternehmen in Deutschland und Großbritannien

Das Projekt untersuchte eine Unternehmensstichprobe von 600 unabhängigen jungen Hochtechnologieunternehmen, die in der Studie für die Anglo-German Foundation "Die schnelle Internationalisierung von jungen Hochtechnologieunternehmen in Deutschland und Großbritannien" (Bürgel, Fier, Licht und Murray, AGF 2001) schon einmal befragt worden waren. Diese Unternehmen, die zwischen 1987 und 1996 gegründet wurden, wurden in einer schriftlichen Unternehmensbefragung im Herbst 1997 kontaktiert. Im vorliegenden Forschungsprojekt wurden mittels einer 2003 durchgeführten Telefonbefragung die Überlebens- und Wachstumsraten dieses Unternehmenssamples in beiden Ländern erhoben. Ziel der weiteren empirischen Untersuchungen war es, die entscheidenden, unternehmensspezifischen Faktoren zu identifizieren, welche mit nachhaltigem Erfolg, definiert sowohl als Überlebensfähigkeit als auch als außergewöhnlich hohe Wachstumsrate im Umsatz und/oder der Beschäftigung, verbunden sind. Ebenso sollten die Gründe für das Scheitern eines jungen Hochtechnologieunternehmens bestimmt werden. Insofern befasste sich das Projekt mit der kontrovers diskutierten Frage nach der Fähigkeit von europäischen Hochtechnologieunternehmen, zu weltweit führenden Anbietern heranzuwachsen. Schließlich wurde in dem Projekt der gegenwärtige Status des Internationalisierungsprozesses der Unternehmen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich zwar einige Unternehmen aufgrund des schwierigen Marktumfelds von der internationalen Bühne zurückgezogen haben, dass aber eine ähnlich hohe Zahl an Unternehmen seit der ersten Befragung neu auf internationalen Märkten aktiv geworden ist. Unternehmensspezifische Faktoren, insbesondere FuE, erleichtern ein langfristiges internationales Engagement und verhindern einen Austritt aus dem internationalen Markt. Darüber hinaus wurde die Rolle des Internationalisierungsverhaltens auf den Erfolg der Unternehmen untersucht. Aus der ersten Befragung war bekannt, dass eine Internationalisierung signifikant Arbeitsproduktivität und die Umsatzwachstumsrate (jedoch nicht die Wachstumsrate der Beschäftigung) in den ersten Jahren nach der Gründung des Unternehmens erhöht. Die neue Befragung zeigte jedoch, dass der produktivitäts- und wachstumssteigernde Effekt der Internationalisierung auf die Frühphase der Entwicklung von jungen Technologieunternehmen beschränkt ist. In einer späteren Phase des Lebenszyklus der Unternehmen ist eine umgekehrte Kausalität zu beobachten: Unternehmen mit einer höheren Produktivität oder überdurchschnittlichem Wachstum sind oder werden zu Exporteuren, d.h. es findet eine Selbstselektion in den internationalen Markt statt. Die Analyse der Überlebenswahrscheinlichkeiten ergab, dass mehr als drei Viertel der Unternehmen im Zeitraum von 1997 bis 2003 überlebt haben. Es zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit zu überleben bei innovativen Unternehmen höher ist als bei nicht-innovativen Unternehmen. Des Weiteren sterben Unternehmen, die einen Mangel an Know-how in den Bereichen Organisation und Finanzmanagement zu beklagen hatten, häufiger als Unternehmen, bei denen keine entsprechneden Defizite aufgetreten sind.

Projektteam

Dr. Georg Licht

Dr. Georg Licht

Projektleitung
Research Associate

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Prof. Dr. Gordon Murray

Prof. Dr. Gordon Murray

Projektleitung

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Helmut Fryges

Helmut Fryges

Senior Researcher

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Michael Woywode

Michael Woywode

Research Associate

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Ausgewählte Publikationen

Klein und international erfolgreich - Wie technologieorientierte Unternehmen eine hohe Exportintensität erreichen

Fryges, Helmut (2006), Klein und international erfolgreich - Wie technologieorientierte Unternehmen eine hohe Exportintensität erreichen, in: Lutz Bellmann, Joachim Wagner (Hrsg.), Betriebsdemographie, Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB), Bd. 305, Institute for Employment Research (IAB), Nürnberg, 115-142

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