Verrechnungspreise in der Betriebsprüfung

Die Dokumentation von grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen im Konzern und deren Angemessenheit ist in fast jeder Betriebsprüfung Gegenstand von Diskussionen mit der Finanzverwaltung. Dabei kommt es zunehmend zu Diskussionen über die Begründung von Betriebsstätten im In- und/oder Ausland, da Personen des Managements immer häufiger Tätigkeiten in anderen Staaten als dem ihres Wohnsitzes entfalten und dies die Begründung einer Betriebsstätte nach sich ziehen kann. Gleichzeitig wird in einer steigenden Anzahl von Unternehmen der Stammhauskonzern mit Stammhaus in einem Land und Betriebsstätten in anderen Ländern als Organisationsform entdeckt, die wegen ihrer Kompatibilität mit Managementstrukturen immer mehr Zuspruch findet. Bedenken gegenüber dieser Organisationsform wegen ungeklärter Besteuerungsfragen sind dabei neu zu bewerten angesichts der Aufgabe der finalen Entnahmetheorie durch den Bundesfinanzhof, die Einführung der Funktionsverlagerung als Steuertatbestand, die Angleichung der Gewinnabgrenzung von Kapitalgesellschaften und Betriebsstätten durch das OECD-Betriebsstättenpapier und die in vielen Ländern ohnehin für beide Organisationsformen geltenden Verrechnungspreisdokumentationsvorschriften.