ZEW/ProgTrans-Umfrage unter Transportmarktexperten - Erwartete Flaute beim Gütertransport bringt keine Entlastung bei den Preisen

ZEW/Prognos-Umfrage

Die deutsche Transportwirtschaft muss sich im kommenden halben Jahr auf stagnierende und in manchen Bereichen sogar rückläufige Transportmengen einstellen. Niedrigere Preise für die Kunden der Transportunternehmen sind dennoch nicht zu erwarten. Der weiterhin hohe Dieselpreis, die anstehende Anhebung der Lkw-Maut oder Lohnerhöhungen insbesondere bei den Kurier-, Express- und Paket-Diensten (KEP) werden vielmehr weitere Preiserhöhungen zur Folge haben. Dies ist das Ergebnis des aktuellen TransportmarktBarometers ProgTrans/ZEW, einer vierteljährlichen Befragung von 300 Spitzenkräften aus der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft, die von der ProgTrans AG, Basel, und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, durchgeführt wird.

In der aktuellen Umfrage vom August 2008 liegen die Erwartungen der Experten für das Transportaufkommen in den kommenden sechs Monaten durchweg unter denen der Vorquartale. Im Straßengüterverkehr, im Kombinierten Verkehr sowie bei den KEP-Diensten ist der Anteil der Experten, die mit einer Zunahme der Transportmenge rechnen, auf etwas mehr als ein Drittel zurückgegangen. Für den Schienengüterverkehr, die Binnenschifffahrt und die KEP-Dienste erwartet eine klare Mehrheit der Befragten unveränderte Transportmengen. Bei der Luft- und Seefracht wird insbesondere die Entwicklung der Transportmengen nach Europa und Nordamerika sehr pessimistisch beurteilt, während sich die Situation für die Asien-/Pazifikverkehre noch etwas günstiger darstellt.

Trotz der prognostizierten ungünstigeren Entwicklung der Transportmengen auf Sicht von sechs Monaten geht die Mehrheit der Experten von steigenden Preisen für alle betrachteten Teilmärkte aus. Die eingetrübten Konjunkturperspektiven ändern an dieser Einschätzung nichts. Ausschlaggebend dürften vielmehr die nach wie vor hohen Treibstoffpreise sein. Die Dieselkraftstoffpreise lagen im Juni 2008 auf ihrem (nominellen) Allzeit-Höchststand. Über alle Teilmärkte betrachtet werden im Straßengüterverkehr, bei den KEP-Diensten sowie bei der Luftfracht die höchsten Preissteigerungen erwartet.

Das TransportmarktBarometer von ProgTrans/ZEW

Die ProgTrans AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, befragen seit 1998 vierteljährlich 300 Spitzenkräfte der Transportwirtschaft und der Verladenden Wirtschaft zur Entwicklung der Transportmärkte. Die Experten werden um eine Prognose dazu gebeten, ob auf Sicht von sechs Monaten das Transportaufkommen und die Transportpreise (stark/schwach) steigen, (stark/schwach) sinken oder unverändert bleiben. Betrachtet werden im nationalen und im grenzüberschreitenden Verkehr nach West- und Osteuropa die Transportbereiche: Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt, Kombinierter Verkehr, Kurier-, Express- und Paketdienste. Weiterhin schätzen die Experten die Entwicklung bei Luft- und Seefracht von Deutschland in andere europäische Staaten sowie auf den Routen nach Nordamerika und in die Asien/Pazifik-Region ein.

Für Rückfragen zum Inhalt

Dr. Georg Bühler (ZEW), E-Mail: buehler@zew.de

Dr. Stefan Rommerskirchen (ProgTrans), Telefon: +41/61/56035-10, E-Mail: stefan.rommerskirchen@progtrans.com