ZEW-CS Finanzmarkttest für die Schweiz - Konjunkturerwartungen im Aufwärtstrend

Konjunkturindikator Schweiz

Die Konjunkturerwartungen für die Schweiz haben sich auf Sicht von sechs Monaten im Mai erneut verbessert. Dies zeigt der aktuelle Finanzmarkttest, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse monatlich erhebt. Der ZEW-CS-Indikator steigt im Mai um 23,8 Punkte und liegt mit minus 3,9 Punkten nur noch knapp im negativen Bereich.

Der Index zur Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Lage in der Schweiz sinkt zwar um 2,6 Punkte und liegt nun bei minus 66,0 Punkten, eine Stabilisierung der Lagekomponete ist aber zunehmend erkennbar. Die Inflationserwartungen der befragten Finanzmarktexperten nehmen im Mai deutlich zu. Der entsprechende Index steigt um 35,6 Punkte auf einen Stand von minus 7,9 Punkten. Gleichzeitig legen die Erwartungen bezüglich des kurzfristigen Zinsniveaus in der Schweiz zu. 15,7 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten in den kommenden sechs Monaten ein steigendes Zinsniveau. Demgegenüber prognostizieren 80,4 Prozent der Umfrageteilnehmer nach wie vor ein unverändertes Zinsniveau.

Im Rahmen der Sonderfrage wurden die Teilnehmer des Finanzmarkttests Schweiz zu ihren Einschätzungen betreffend der Wirksamkeit der Zins- und Fiskalpolitik im derzeitigen Konjunkturumfeld befragt. Die Umfrageteilnehmer bewerten die Strategie der "quantitativen Lockerung" als wirkungsvolles Instrument, um die Kreditvergabe zu stimulieren. Allerdings sehen 78 Prozent der Experten ein Risiko, dass die geldpolitischen Maßnahmen in einer steigenden Inflationsrate resultieren.

Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.
Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und insgesamt.
Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.

Ansprechpartner

Dr. Gunnar Lang (ZEW), Telefon: 0621/1235-372, E-Mail: lang@zew.de

Fabian Heller (CS), Telefon: +41/44/332-9061, E-Mail: fabian.heller@credit-suisse.com