China Economic Panel (CEP) von ZEW und Fudan-Universität - Konjunkturerwartungen für China leicht im positiven Bereich

China Economic Panel

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim und die Fudan Universität in Shanghai veröffentlichen heute erstmals die Ergebnisse des "China Economic Panel" (CEP). Das CEP ist ein Panel von China-Experten, das eine Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas im weltwirtschaftlichen Umfeld auf Basis einer periodischen Erhebung ökonomischer Daten ermöglicht.

Der CEP-Stimmungsindikator macht deutlich, wie die befragten Experten die wirtschaftliche Entwicklung Chinas auf Sicht von zwölf Monaten einschätzen. In der aktuellen Befragung signalisiert ein Stand von 4,0 Punkten im Juni 2013 einen leicht positiven Ausblick für die chinesische Wirtschaft bis Mitte kommenden Jahres. 41, 9 Prozent der befragten Experten erwarten eine Verbesserung der Konjunktur in China in diesem Zeitraum, während 33,8 Prozent von einer (weitgehend leichten) Abkühlung ausgehen.

Nahezu jeder zweite befragte Analyst bewertet die aktuelle wirtschaftliche Lage Chinas als "normal". Der Anteil der optimistischen Einschätzungen (29,5 Prozent) übersteigt deutlich den Anteil der pessimistischen Erwartungen (21,3 Prozent). Daraus ergibt sich ein Saldo von 4,1 Punkten. Dieser ist erheblich besser als der Saldo für die Eurozone (minus 47,5 Punkte) und liegt fast auf dem gleichen Niveau wie der Saldo für die Vereinigten Staaten (4,0).

Die Erwartungen der Experten für das BIP-Wachstum in China kühlen sich ab auf 7,56 Prozent für das Jahr 2013 und auf 7,64 Prozent für das Jahr 2014. "Die Experten erwarten keinen Einbruch des Wirtschaftswachstums in China, da sich die Umsätze in der Konsumgüterindustrie infolge einer positiven Entwicklung auf den Finanzmärkten und wachsender privater Vermögen verbessern", sagt Dr. Gunnar Lang, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs "Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement".

Die Experten erwarten einen Drei-Monats-SHIBOR von 3,97 Prozent in einem Jahr und 4,22 Prozent in drei Jahren. In den nächsten drei Monaten rechnen die Experten nicht mit größeren Erschütterungen bei den Börsen-Indizes oder den Preisen für Rohöl.

Im Laufe der nächsten zwölf Monate rechnen 79,2 Prozent der Experten damit, dass die Direktinvestitionen chinesischer Investoren im Ausland weiter zunehmen werden. Für den gleichen Zeitraum weist die aktuelle Umfrage aus, dass ein starkes Umsatzwachstum in allen Branchen erwartet wird, mit Ausnahme des Stahl- und Metallsektors (wegen großer Überkapazitäten) und des Maschinenbau-Sektors, der nach wie vor unter der schwachen Nachfrage infolge der Weltwirtschaftskrise zu leiden hat. Besonders in der Stahl- und Metallbranche geht die Mehrzahl der Experten (54,5 Prozent) von einer Verschlechterung der Konjunktursituation aus.

Gemessen an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der kommenden zwölf Monate wird auf die Region Hong Kong das größte Wirtschaftswachstum mit einem Saldo von 61,6 Punkten entfallen.

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Dr. Gunnar Lang, Telefon 0621/1235-372, E-Mail lang@zew.de