ZEW-ZEPHYR-M&A-Index - Einbruch der M&A-Aktivitäten im ersten Quartal 2009

M&A-Index

Die weltweiten Aktivitäten bei Fusionen und Übernahmen sind im ersten Quartal 2009 deutlich zurückgegangen. Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index lag im März 2009 bei 108 Punkten. Ende des Jahres 2008 hatte er noch ein Niveau von 139 Punkten. Damit befindet sich der Index deutlich unter seinem langjährigen Mittel von 129 Punkten.

Den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren hatte der ZEW-ZEPHYR-M&A Index allerdings mit 100 Punkten im Februar 2009 erreicht. Dies entsprach seinem Startniveau vom Januar 2000. Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index wird monatlich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk Electronic Publishing (BvDEP) berechnet. Er bildet die Entwicklung abgeschlossener Fusionen und Übernahmen weltweit ab.

Für die kommenden Monate ist mit einem weiteren Rückgang des Index zu rechnen, da sich derzeit nur wenige Transaktionen in der Planung und Umsetzung befinden. "Dies muss aber nicht so bleiben. Gerade für wirtschaftlich gesunde Unternehmen bie-ten sich gute Übernahmechancen aufgrund des aktuell niedrigen Bewertungsniveaus vieler Unternehmen", sagt Dr. Christoph Grimpe, Wissenschaftler am ZEW. "Übernahmen wurden in der Vergangenheit auch schon aus einer deutlich niedrigeren Kapitalausstattung heraus finanziert", bestätigt Mark Schwerzel, International Director BvDEP. "Dies zeigt ein mit Hilfe der Datenbanken ZEPHYR und ORBIS erstellter Vergleich der Finanzkennzahlen von Käufern der letzten sechs Monate mit denen von Käufern aus den zwei vorangegangenen Jahren."

Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk Electronic Publishing (BvDEP) monatlich berechnen, bildet die Entwicklung weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen seit Beginn des Jahres 2000 ab. Grundlage der Berechnung des ZEW-ZEPHYR-M&A-Indexes sind sowohl die Anzahl als auch die Volumina weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen, die in der ZEPHYR-Datenbank von BvDEP verzeichnet sind. Der Index beruht auf den monatlichen prozentualen Veränderungsraten von Anzahl und Transaktionsvolumen der Fusionen und Übernahmen, die in volatilitäts- und inflationsbereinigter Form zusammengefasst werden. Dadurch gibt der Index sehr viel genauer als eine ausschließliche Betrachtung der Transaktionsvolumina das Niveau der weltweiten M&A-Aktivitäten wieder. Grund hierfür ist, dass die Bewertung von Unternehmen an der Börse einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des Transaktionswerts besitzt, zumal viele Übernahmen über einen Aktientausch bezahlt werden. Die Höhe der Aktienkurse hätte demzufolge einen übermäßig hohen Einfluss auf die Einschätzung der Transaktionsentwicklung. Verteilt sich in einem Monat hingegen das Volumen auf eine höhere Anzahl von Transaktionen, so weist auch der M&A-Index einen höheren Wert aus, obwohl der summierte Transaktionswert konstant bleibt.

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Dr. Christoph Grimpe, E-Mail: grimpe@zew.de

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