ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann zur EZB-Zinsentscheidung

Kommentar

„Donald Trump schenkt den Europäern stabilere Preise“ (April 2025)

Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“, zur EZB-Zinsentscheidung und europäischen Volkswirtschaft.

Der EZB-Rat hat entschieden, den Zins für die Einlagefazilität um 0,25 Prozentpunkte zu senken. Der Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, Friedrich Heinemann, erklärt dazu:

„Der Liberation Day des US-Präsidenten hat dem EZB-Rat nun genau die Argumente geliefert, die für eine erneute Zinssenkung noch gefehlt hatten. Die hohen Zölle auf US-Importe wirken asymmetrisch auf die Inflation in den USA und in Europa. Die US-Verbraucher müssen mit starken Preisanstiegen vor allem für China-Importe rechnen. In Europa ist es umgekehrt. Asiatische Ware wird nun mit Preisabschlägen nach Europa verschifft, hinzu kommen die Schwächeanfälle des US-Dollars und des Ölpreises. All das verbilligt jetzt europäische Importe und wird die Inflationsrate in der Eurozone rascher dämpfen als erwartet. Donald Trump fügt seinen US-Wählern Schaden zu durch höhere Verbraucherpreise und er schenkt den Europäern eine sinkende Inflationsrate – das sind die unerwarteten Folgen von Trumponomics.“