ZEW-Konjunkturumfrage Informationswirtschaft - Unternehmen der Informationswirtschaft in Deutschland sind guter Dinge

Informationswirtschaft

Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Bei den Unternehmen der Informationswirtschaft herrscht zur Jahreshälfte 2015 weiterhin eine gute konjunkturelle Stimmung. Darauf deutet der ZEW-Stimmungsindikator Informationswirtschaft hin, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen der Unternehmen berücksichtigt. Mit einem Stand von 63,7 Punkten liegt der Stimmungsindikator im zweiten Quartal 2015 deutlich oberhalb der kritischen 50-Punkte-Marke - und signalisiert damit ein positives konjunkturelles Klima in der Informationswirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage in der Informationswirtschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Juni 2015 durchgeführt hat.

Im Vergleich zum ersten Quartal 2015 haben sich die beiden Teilindikatoren für die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen kaum verändert. Der Teilindikator für die Geschäftslage erreicht im zweiten Quartal 2015 einen Wert von 61,3 Punkten, was einem Anstieg in Höhe von 0,9 Punkten im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Der Teilindikator für die Geschäftserwartungen für das dritte Quartal 2015 schließt trotz einer Abnahme um 0,2 Punkte mit einem Stand von 66,2 Punkten sogar noch etwas besser ab. Zusammengenommen signalisieren diese Indikatorenwerte, dass die Unternehmen der Informationswirtschaft mehrheitlich sowohl die Geschäftslage im zweiten Quartal als auch die Geschäftserwartungen für das dritte Quartal optimistisch einschätzen.

Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), den Mediendienstleistern und den wissensintensiven Dienstleistern zusammen. Bei den Unternehmen der IKT-Branche hat sich die überwiegend positive konjunkturelle Stimmung im Vorquartal noch einmal verbessert. Der Stimmungsindikator erreicht nach einem Anstieg um 3,1 Punkte einen Wert von 70,6 Punkten -  für die IKT-Branche der höchste Stand seit knapp zwei Jahren. Insbesondere die aussichtsreichen Prognosen für das dritte Quartal tragen zu dem Stimmungshoch bei. Der entsprechende Teilindikator für die Geschäftserwartungen erreicht einen hohen Stand von 75 Punkten. Der ebenfalls beachtliche Stand des Teilindikators für die Geschäftslage in Höhe von 66,5 Punkten verdeutlicht, dass die Mehrheit der Unternehmen im zweiten Quartal 2015 eine positive Entwicklung des Umsatzes oder der Nachfrage verbuchen konnte.

In der Medienbranche hat sich die konjunkturelle Stimmung im zweiten Quartal 2015 wieder aufgehellt. Nachdem der Stimmungsindikator im Vorquartal noch knapp unterhalb der wichtigen 50-Punkte-Marke abschloss, schätzen die Mediendienstleister das wirtschaftliche Klima wieder mehrheitlich positiv ein. Der Stimmungsindikator steigt im Vergleich zum Vorquartal um sieben Punkte und erreicht einen derzeitigen Stand von 55,9 Punkten. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die zuversichtlichen Prognosen der Mediendienstleister zurückzuführen. Der Teilindikator für die Geschäftserwartungen steigt auf einen Wert von 61 Punkten an, verglichen mit dem Vorquartal entspricht das einer Verbesserung um 11,3 Punkte. Mit einem momentanen Stand von 51,2 Punkten übersteigt der Teilindikator für die Geschäftslage die kritische 50-Punkte-Marke weniger deutlich.

Von den wissensintensiven Dienstleistern wird das konjunkturelle Klima etwas weniger positiv bewertet als noch im Vorquartal. Nichtsdestotrotz signalisiert der weiterhin hohe Stand des Stimmungsindikators in Höhe von 60,2 Punkten die überwiegend gute wirtschaftliche Entwicklung. Der Teilindikator für die Geschäftslage erreicht 59,6 Punkte, während der Teilindikator für die Geschäftserwartungen für das dritte Quartal bei einem Wert von 60,8 Punkten abschließt. Im Vergleich zum Vorquartal gehen die beiden Teilindikatoren damit um 2,1 beziehungsweise 4,2 Punkte zurück. Besonders vorteilhaft wird das konjunkturelle Klima von den Unternehmen der Teilbranche Forschung und Entwicklung eingestuft.

Für Rückfragen zum Inhalt

Daniel Erdsiek, Telefon 0621 1235-356, erdsiek@zew.de

 

Der ZEW-Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Der ZEW-Stimmungsindikator Informationswirtschaft wird aus aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW Stimmungsindikators Informationswirtschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die ZEW-Konjunkturumfrage Informationswirtschaft

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung befragt vierteljährlich mehr als 5.000 Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten aus den Branchen (1) IKT-Hardware, (2) IKT-Dienstleister, (3) Medien, (4) Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, (5) Public-Relations- und Unternehmensberatung, (6) Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, (7) Forschung und Entwicklung, (8) Werbung und Marktforschung, (9) sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Alle neun Branchen zusammen bilden den Wirtschaftszweig Informationswirtschaft. IKT-Hardware und IKT-Dienstleister bilden zusammen die IKT-Branche. Die sechs zuletzt genannten Branchen umfassen die wissensintensiven Dienstleister. Ein Überblick über die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft ist im Internet unter www.zew.de/konjunktur abrufbar.

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".