ZEW-Konjunkturerwartungen - Zuversicht nimmt weiter zu

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Januar 2006 deutlich um +9,4 Punkte gestiegen. Der Indikator steht nun bei +71,0 Punkten nach +61,6 Punkten im Dezember 2005. Damit liegt er weit über seinem historischen Mittelwert von +34,7 Punkten.

Erneut positiv ausgefallene Auftragseingänge, die auf eine Stabilisierung oder gar eine leichte Beschleunigung der inländischen Investitionstätigkeit und eine starke ausländische Nachfrage nach deutschen Produkten hinweisen, stärken die Zuversicht der befragten Finanzmarktanalysten. Daneben machen Sondereffekte durch ein Vorziehen der privaten Käufe für langlebige Konsumgüter einen Konjunkturaufschwung in diesem Jahre wahrscheinlich.
"Für das Jahr 2006 hellen sich die Perspektiven deutlich auf. Ich interpretiere diese positive Einschätzung der Finanzmarktanalysten als Vertrauensvorschuss für die Wirtschaftspolitik der kommenden Monate. Nun kommt es entscheidend darauf an, dass die Wirtschaftspolitik einschließlich der Lohnpolitik diesen Erwartungen gerecht wird", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.
Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland wird in diesem Monat von den Experten ein weiteres Mal deutlich positiver bewertet. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -44,4 Punkten auf -31,6 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbessern sich im Januar ebenfalls. Der Euro-Indikator gewinnt +14,9 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +66,1 Punkten. Auch der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich in diesem Monat. Er steigt um +6,9 Punkte und steht nun bei -9,9 Punkten.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom 27. Dezember 2005 bis zum 09. Januar 2006 haben sich 303 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW-Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de

Matthias Köhler, E-Mail: koehler@zew.de