ZEW-Konjunkturerwartungen - Mit Schwung ins neue Jahr

ZEW-Konjunkturerwartungen

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben ihre Erholung im Januar 2007 fortgesetzt. Der Indikator ist deutlich um 15,4 Punkte gestiegen und steht nun bei minus 3,6 Punkten nach minus 19 Punkten im Dezember. Damit liegt er jedoch weiterhin unter seinem historischen Mittelwert von 33,5 Punkten.

Die Entwicklung des Indikators dürfte wesentlich dadurch bedingt sein, dass der Arbeitsmarkt sich durchgreifend bessert und damit die Einkommensperspektiven der Arbeitnehmer steigen. Auf Seite der Unternehmen legen florierende Geschäfte nahe, dass die Investitionsnachfrage dynamisch bleibt. Die weitere Exportentwicklung stützt sich zwar auf die hohe Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, ein Risikofaktor stellt jedoch eine möglicherweise nachlassende Nachfrage aus den Vereinigten Staaten dar.

"Der Optimismus der Finanzanalysten weist ungebrochen nach oben. Dies ist außerordentlich erfreulich und sollte Mut machen. Allerdings dürfen die Risiken nicht kleingeredet werden: steigende Energiepreise, eine nachlassende Konjunkturentwicklung in den Vereinigten Staaten und eine überzogene Lohnentwicklung hierzulande," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Nach dem voraussichtlich ausgesprochen starken Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2006 hat sich die Einschätzung der befragten Finanzmarktexperten zur aktuellen konjunkturellen Lage verbessert. Der entsprechende Indikator steigt von 63,5 Punkten im Dezember auf 70,6 Punkte im Januar.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbessern sich im Januar nur leicht. Der Euro-Indikator steigt um 1,2 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei minus 1,8 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt in diesem Monat um 9,3 Punkte zu und steht nun bei 66,1 Punkten.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom 27. Dezember 2006 bis zum 15. Januar 2007 haben sich 282 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de 

Matthias Köhler, E-Mail: koehler@zew.de