Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im August 2010 um 7,2 Punkte gefallen und liegen nun bei 14,0 Punkten nach 21,2 Punkten im Vormonat. Mit diesem Wert befinden sie sich unter ihrem historischen Mittelwert von 27,3 Punkten.

Die deutsche Wirtschaft zeigte sich im zweiten Quartal außerordentlich dynamisch. Dies belegen die neuesten BIP-Zahlen und Unternehmensdaten aus der aktuellen Bilanzsaison. Der Rückgang des Indikators deutet nun darauf hin, dass das enorme Wachstum des zweiten Quartals nicht aufrecht erhalten werden kann. Auf Grund der deutschen Exportabhängigkeit geht das größte Risiko für die Konjunktur von einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung wichtiger Außenhandelspartner, wie etwa den anderen Euroländern und den USA, aus.

"Vor dem Hintergrund der schwächelnden internationalen Konjunkturentwicklung ist den Finanzmarktexperten die Wachstumseuphorie einzelner Branchen offensichtlich nicht ganz geheuer. Ohnehin lassen sich rein rechnerisch von einem niedrigen Ausgangsniveau hohe Wachstumsraten leichter erzielen, allerdings mit einer abnehmenden Dynamik," kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fällt im August wieder deutlich besser aus als im Vormonat. Der entsprechende Indikator steigt um 29,7 Punkte auf 44,3 Punkte. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im August um 5,1 Punkte gegenüber dem Vormonat gestiegen und liegen nun bei 15,8 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich um 13,5 Punkte auf minus 13,0 Punkte.

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