ZEW-Konjunkturerwartungen - Leichte Korrektur der Erwartungen

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im März 2006 um -6,4 Punkte gesunken. Der Indikator steht nun bei +63,4 Punkten nach +69,8 Punkten im Februar. Damit liegt er weit über seinem historischen Mittelwert von +35,1 Punkten.

Die Erwartungen zum Wirtschaftswachstum in den kommenden sechs Monaten dürften von zwei Tendenzen beherrscht werden. Einerseits dürfte sich die inländische Nachfrage angesichts hoher Unternehmensgewinne und der erwarteten Vorzieheffekte für den Konsum weiterhin positiv entwickeln. Andererseits könnte eine globale Zinserhöhungspolitik dämpfend auf die Weltkonjunktur wirken und die deutschen Exportaussichten mildern.

"Offenkundig motiviert die Finanzmarktexperten das derzeitige allgemeine Stimmungshoch. Bei den Erwartungen scheinen hingegen die harten wirtschaftlichen Realitäten größeres Gewicht zu bekommen, denn die großen Reformvorhaben harren nach wie vor ihrer Lösung", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die befragten Finanzmarktexperten bewerten die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland in diesem Monat deutlich positiver. Der Indikator für die aktuelle konjunkturelle Lage steigt von -19,5 Punkten auf -8,4 Punkte im März.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechtern sich im März geringfügig. Der Euro-Indikator verliert -4,9 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +61,1 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich hingegen in diesem Monat. Er steigt um +8,1 Punkte und steht nun bei 2,0 Punkten.

Tabelle zu den ZEW-Konjunkturerwartungen März 2006

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom 27. Februar bis zum 13. März 06 haben sich 311 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW-Konjunkturerwartungen.

Ansprechpartner

Dr. Sandra Schmidt, E-Mail: s.schmidt@zew.de

Matthias Köhler, E-Mail: koehler@zew.de