ZEW-CS Finanzmarkttest für die Schweiz - Konjunkturerwartungen fallen deutlich

Konjunkturindikator Schweiz

Der Finanzmarkttest des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse zeigt im Oktober eine deutliche Verschlechterung der Konjunkturaussichten. Der ZEW-CS-Indikator der Erwartungen fällt um 46,7 Punkte auf ein Rekordtief von -91,1 Punkte. Lediglich 2,2 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten.

Die Einschätzungen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage sind nicht ganz so pessimistisch. Drei Viertel der befragten Experten bewerten die aktuelle konjunkturelle Lage als "neutral". Die Experten erwarten eine zurückgehende Inflationsrate und eine Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank in den nächsten sechs Monaten. Dem Goldpreis wird weiteres Aufwärtspotenzial zugesprochen.

Die Entwicklung des Arbeitsmarkts wird pessimistisch eingeschätzt. 82 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten sechs Monaten steigt.

Im Rahmen der Sonderfrage wurden die Finanzmarktexperten in diesem Monat zur Finanzmarktkrise befragt. Die Mehrheit von ihnen geht davon aus, dass es zu einer weiteren Konzentration im Bankensektor in den USA und Europa kommen wird. Während eine Mehrzahl der Umfrageteilnehmer striktere Regulierungen durch den Staat befürwortet, sind Maßnahmen wie zum Beispiel Verbote von Leerverkäufen umstritten (siehe Link weiter unten).

Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.
Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und insgesamt.
Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.

Detaillierte Ergebnisse

Detaillierte Ergebnisse – einschließlich die Umfrageergebnisse bezüglich der Wirtschaftsentwicklung anderer Länder – können der heute veröffentlichten Ausgabe des "Financial Market Report Switzerland" entnommen werden.

Für Rückfragen zum Inhalt

Dr. Gunnar Lang (ZEW), Telefon: 0621/1235-372, E-Mail: lang@zew.de

Fabian Heller (CS), Telefon: +41/44/33209061, E-Mail: fabian.heller@credit-suisse.com