Trotz leichtem Dämpfer ist die konjunkturelle Stimmung in der Informationswirtschaft weiterhin gut

Informationswirtschaft

Stimmungsindikator der Informationswirtschaft

Die gute konjunkturelle Stimmung im Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hält trotz eines leichten Dämpfers auch im neuen Jahr an. Dies zeigt der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft, der im vierten Quartal 2013 einen Stand von 64,5 Punkten erreicht. Damit musste er im Vergleich zum Vorquartal zwar 1,8 Punkte abgeben, liegt aber nach wie vor weit über der kritischen 50-Punkte-Marke, deren Unterschreitung eine Verschlechterung der konjunkturellen Stimmung signalisiert. Der leichte Dämpfer, der erste seit mehr als einem Jahr, ist auf eine ungünstigere Entwicklung der Geschäftserwartungen für das erste Quartal 2014 zurückzuführen. Der entsprechende Teilindikator geht um 6,1 Punkte auf 60,8 Punkte zurück. Im Gegensatz dazu steigt der Teilindikator für die Geschäftslage im vierten Quartal 2013, wohl auch durch das Jahresendgeschäft, auf 68,6 Punkte. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom Dezember 2013 in der Informationswirtschaft.

Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zusammen. In der IKT-Branche ist eine nahezu unverändert positive konjunkturelle Stimmung zu beobachten. Der Stimmungsindikator muss im Vergleich zum Langzeithoch im Vorquartal zwar 1,1 Punkte abgeben, hat mit 70,4 Punkten aber nach wie vor einen sehr hohen Stand. Die Teilindikatoren für die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen deuten mit hohen Werten von 74 und 67 Punkten darauf hin, dass weiterhin eine gute Lage und ein ausgeprägter Optimismus bezüglich der Konjunkturentwicklung in der IKT-Branche herrschen. IKT-Dienstleister und IKT-Hardwarehersteller bewerten die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für das erste Quartal 2014 gleichermaßen positiv.

In der Medienbranche hat sich die konjunkturelle Aufhellung nicht fortgesetzt. Nachdem im Vorquartal erstmals seit knapp zwei Jahren eine positive konjunkturelle Stimmung in der Medienbranche herrschte, ist der Stimmungsindikator im vierten Quartal 2013 wieder um 4,2 Punkte gesunken. Er gibt damit mehr als die Hälfte des Zugewinns im Vorquartal wieder ab und unterschreitet mit 49,6 Punkten knapp die kritische 50-Punkte-Marke. Dies signalisiert eine erneute Eintrübung der konjunkturellen Stimmung bei den Mediendienstleistern. Vor allem der Teilindikator für die Geschäftserwartungen im ersten Quartal 2014 hat sich mit einem Rückgang von 30,8 Punkten auf 39,2 Punkte nahezu halbiert. Gleichzeitig ist allerdings der Teilindikator für die Geschäftslage auf 62,7 Punkte gestiegen.

Bei den wissensintensiven Dienstleistern herrscht ein weiterhin gutes konjunkturelles Klima. Der Stimmungsindikator verändert sich gegenüber dem Vorquartal kaum und steht derzeit bei 63,3 Punkten. Während sich die Geschäftserwartungen etwas eingetrübt haben, steigt der Teilindikator für die Geschäftslage zum dritten Mal in Folge und erreicht einen Stand von 65,7 Punkten. Die gute konjunkturelle Stimmung ist in allen Teilbranchen der wissensintensiven Dienstleister zu beobachten. Besonders positiv schätzen allerdings PR- und Unternehmensberater Geschäftslage und -erwartungen ein.

Für Rückfragen zum Inhalt

Daniel Erdsiek, Telefon 0621/1235-356, E-Mail erdsiek@zew.de

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW Stimmungsindikators Informationswirtschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung befragt vierteljährlich mehr als 5.000 Unternehmen mit mindestens 5 Beschäftigten aus den Branchen (1) IKT-Hardware, (2) IKT-Dienstleister, (3) Medien, (4) Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, (5) Public-Relations- und Unternehmensberatung, (6) Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, (7) Forschung und Entwicklung, (8) Werbung und Marktforschung, (9) sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Alle neun Branchen zusammen bilden den Wirtschaftszweig Informationswirtschaft. IKT-Hardware und IKT-Dienstleister bilden zusammen die IKT-Branche. Die sechs zuletzt genannten Branchen umfassen die wissensintensiven Dienstleister. Ein Überblick über die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft ist im Internet unter www.zew.de/konjunktur abrufbar.

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".