Dienstleister der Informationsgesellschaft: Zuversicht steigt

Forschung

Die saisonbereinigte jährliche Umsatzwachstumsrate der Dienstleister der Informationsgesellschaft ist im dritten Quartal 2003 um 0,3 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent gestiegen.

Damit setzt sich die zaghafte konjunkturelle Erholung des zweiten Quartals 2003 fort. Auch für das vierte Quartal 2003 erwarten die Unternehmen weitere Umsatzsteigerungen.

Dies ist Ergebnis einer Konjunkturumfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im September und Oktober 2003 durchgeführt hat. An der Umfrage beteiligten sich rund 1.200 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen EDV-Dienste und -Vermietung, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung- und Entwicklung sowie Werbung).

Das jährliche Umsatzwachstum der westdeutschen Dienstleister der Informationsgesellschaft beträgt im dritten Quartal 2003 2,3 Prozent, das der ostdeutschen Dienstleister der Informationsgesellschaft 0,2 Prozent. Damit ist die jährliche Umsatzwachstumsrate der ostdeutschen Dienstleister der Informationsgesellschaft erstmals seit dem vierten Quartal 2002 nicht mehr negativ.

Ein vergleichbares Wachstumsniveau hatten die Dienstleister der Informationsgesellschaft zuletzt im vierten Quartal 2002 erreicht. Damals war die Wachstumsrate von 1,4 Prozent im dritten Quartal 2002 auf 2,1 Prozent im vierten Quartal 2002 gestiegen. Der für das erste Halbjahr 2003 erhoffte Aufschwung blieb in der Folge allerdings aus: Im ersten Quartal 2003 fiel die Wachstumsrate um 0,4 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent. Vor diesem Hintergrund enttäuschter Hoffnungen bewerten Konjunkturexperten aktuelle Meldungen, die für eine gesamtwirtschaftliche Erholung sprechen, daher noch vorsichtig.

Die positive Umsatzentwicklung des Wirtschaftszweigs Dienstleister der Informationsgesellschaft im dritten Quartal 2003 wird auch durch die übrigen konjunkturellen Indikatoren bestätigt, die die Umfrage erhebt. Der Saldo aus positiven und negativen Veränderungen in der Nachfrage ist von -8 im zweiten Quartal 2003 auf mehr als 33 Prozentpunkte im dritten Quartal 2003 gestiegen. In der Personalentwicklung überwiegt im dritten Quartal 2003 zwar noch immer der Umsatzanteil der Unternehmen, die Personal entlassen haben, den Umsatzanteil der Unternehmen, die Mitarbeiter eingestellt haben. Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen ist jedoch um etwa fünf Prozentpunkte gestiegen.

Ausgehend von der positiven Nachfrageentwicklung im dritten Quartal 2003 blicken die Dienstleister der Informationsgesellschaft optimistisch in die nahe Zukunft. Die Unternehmen, die für das Schlussquartal 2003 mit steigender Nachfrage rechnen, erwirtschaften mehr als 40 Prozent des Umsatzes im Wirtschaftszweig. Die restlichen Unternehmen gehen nahezu alle von einer stabilen Nachfrage aus. Der Saldo aus positiven und negativen Nachfrageerwartungen beträgt somit knapp 40 Prozent (Vorquartal 23 Prozent). Der Umsatzanteil der Dienstleister der Informationsgesellschaft, die erwarten, dass ihr Umsatz im vierten Quartal im Vergleich zum dritten Quartal 2003 steigen wird, beträgt mehr als 40 Prozent. Der Saldo aus positiven und negativen Umsatzerwartungen liegt bei knapp 38 Prozent (Vorquartal 25 Prozent). Hinsichtlich der Personalentwicklung überwiegt zum ersten mal seit Anfang 2002 der Umsatzanteil der Optimisten den Anteil der Pessimisten.

Ansprechpartner

Dr. Margit Vanberg, E-Mail: vanberg@zew.de