Dienstleister der Informationsgesellschaft - Stimmung und Erwartungen trüben sich ein

Informationswirtschaft

Die konjunkturelle Lage bei den Dienstleistern der Informationsgesellschaft hat sich im dritten Quartal 2007 verschlechtert. Der ZEW-IDI, Stimmungsindikator für den Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft, der sich aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen zusammensetzt, sinkt im Vergleich zum zweiten Quartal 2007 um 4,5 Punkte und liegt nun bei einem Wert von 61,4 Punkten. Dabei beurteilen die Unternehmen des Wirtschaftszweigs sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen für das vierte Quartal 2007 schlechter.

So ist der Teilindikator des ZEW-IDI, der die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage der Dienstleister der Informationsgesellschaft widerspiegelt, im dritten Quartal 2007 im Vergleich zum zweiten Quartal 2007 um 3,1 Punkte gesunken und liegt jetzt bei 60,7 Punkten. Der Teilindikator des ZEW-IDI, der die Bewertung der Geschäftserwartungen widerspiegelt, ist im dritten Quartal 2007 um 6 Punkte auf 62,1 Punkte zurückgegangen. Dies ist Ergebnis einer Konjunkturumfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im September 2007 durchgeführt hat (Einzelheiten zur Umfrage siehe Ende der Pressemitteilung).

Der Teilindikator des ZEW-IDI, der die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage der Dienstleister der Informationsgesellschaft widerspiegelt, ist im dritten Quartal 2007 im Vergleich zum zweiten Quartal 2007 um 3,1 Punkte gesunken und liegt jetzt bei 60,7 Punkten. Während im zweiten Quartal 2007 noch etwa zwei Drittel der Unternehmen des Wirtschaftszweigs gestiegene Umsätze angaben, berichtet im dritten Quartal nur knapp die Hälfte der Unternehmen von einer gestiegenen Nachfrage. Mehr als zwei Fünftel der Unternehmen berichten von einer unveränderten Nachfrage. Die Mehrheit der Telekommunikationsdienstleister sowie der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer beurteilt die Nachfragesituation im dritten Quartal 2007 besonders optimistisch. Dagegen berichtet mehr als die Hälfte der Unternehmen der Branche Software und IT-Dienste von einer unveränderten Nachfrage.

Etwa ein Drittel der Dienstleister der Informationsgesellschaft gibt keine Veränderung der derzeitigen Umsatzlage an. Der Anteil der Unternehmen, deren Umsätze gesunken sind, überwiegt den Anteil der Unternehmen, die von steigenden Umsätzen berichten, um 0,4 Punkte. Knapp zwei Drittel der Unternehmensberater geben im dritten Quartal 2007 unveränderte Umsätze an.

Der Teilindikator des ZEW-IDI, der die Bewertung der Geschäftserwartungen widerspiegelt, ist im dritten Quartal 2007 um 6 Punkte auf 62,1 Punkte gesunken. Mehr als zwei Fünftel der Unternehmen erwarten eine positive Nachfrageentwicklung, während im zweiten Quartal 2007 noch mehr als die Hälfte mit einer steigenden Nachfrage rechnete. Die Hälfte der Unternehmen des Wirtschaftszweigs erwartet keine Nachfrageveränderung. Während die Mehrheit der Telekommunikationsdienstleister die erwartete Nachfrageentwicklung für das vierte Quartal 2007 positiv bewertet, rechnet mehr als ein Viertel der Architekten mit einer sinkenden Nachfrage. Etwa die Hälfte der Dienstleister der Informationsgesellschaft geht für das vierte Quartal 2007 von einer unveränderten Nachfrage aus, bei den Unternehmen der Branche Forschung und Entwicklung sogar knapp vier Fünftel.

Mehr als ein Drittel der Dienstleister der Informationsgesellschaft erwartet für das vierte Quartal 2007 einen Umsatzanstieg, und etwa zwei Fünftel rechnen mit einer unveränderten Umsatzsituation. Der Anteil der Unternehmen, die für das vierte Quartal 2007 mit steigenden Umsätzen rechnen, überwiegt den Anteil der Unternehmen, die einen Umsatzrückgang erwarten, um 11 Punkte. So rechnen etwa zwei Drittel der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer mit steigenden Umsätzen.

Die aktuelle Personalsituation bewerten die Dienstleister der Informationsgesellschaft weniger optimistisch als im zweiten Quartal 2007. Dennoch überwiegt der Anteil der Unternehmen, die im dritten Quartal 2007 Personal eingestellt haben, den Anteil der Unternehmen, die Personal entlassen haben, und bei mehr als der Hälfte der Unternehmen hat sich der Personalbestand nicht verändert. Mehr als die Hälfte der Unternehmen der Branche Forschung und Entwicklung hat ihren Personalbestand erhöht. Bei den Architekten und den technischen Beratern und Planern hingegen hat sich die Personalsituation im Vergleich zum zweiten Quartal 2007 verschlechtert. So berichten im dritten Quartal 2007 knapp ein Fünftel der Architekten und etwa ein Viertel der technischen Berater und Planer von einem gestiegenen Personalbestand, bei der Mehrheit der Unternehmen hat sich der Personalbestand jedoch nicht verändert.

Auch die erwartete Personalbestandsentwicklung bewerten die Dienstleister der Informationsgesellschaft im Vergleich zum zweiten Quartal 2007 etwas weniger optimistisch. Der Anteil der Unternehmen, die für das vierte Quartal 2007 mit einem steigenden Personalbestand rechnen, überwiegt den Anteil der Unternehmen, die einen Rückgang des Personalbestands erwarten, aber immer noch um 46,5 Punkte.

Der ZEW-IDI

Der ZEW-IDI wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW-Indikators der Dienstleister der Informationsgesellschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die Konjunkturumfrage von ZEW und Creditreform

An der vierteljährlichen Umfrage beteiligen sich jeweils rund 800 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen EDV-Dienste und -Vermietung, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Überblick über die ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage

Allgemeine methodische Hinweise

Beschreibung des bei der ZEW/Creditreform angewendeten Hochrechnungsverfahrens

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".

Ansprechpartner

Dr. Jenny Meyer, E-Mail: meyer@zew.de