Dienstleister der Informationsgesellschaft - Konjunkturelle Stimmung bei Unternehmen des Wirtschaftszweigs weiterhin gut

Informationswirtschaft

Die Stimmung im Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft ist Mitte des Jahres 2011 weiterhin gut. Weder bei der aktuellen Geschäftslage noch bei den Geschäftserwartungen für das dritte Quartal 2011 hat es große Ausschläge nach oben oder unten gegeben. Entsprechend steigt der ZEW-IDI, Stimmungsindikator für den gesamten Wirtschaftszweig, im zweiten Quartal 2011 nur geringfügig um 0,3 Punkte. Er liegt nun bei einem Wert von 62,7 Punkten und damit noch immer deutlich über der entscheidenden 50 Punkte-Marke. Ein Wert des ZEW-IDI über dieser Marke signalisiert eine bessere konjunkturelle Stimmung gegenüber dem Vorquartal. Dies ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit Creditreform, Neuss, im Juni 2011 im Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft durchgeführt hat.

"Der Teilindikator des ZEW-IDI, der die Bewertung der aktuellen Geschäftslage für das zweite Quartal 2011 wiedergibt, steigt um 2,2 Punkte gegenüber dem Vorquartal und liegt aktuell bei einem Wert von 60,9 Punkten", erklärt Miruna Sarbu, Wissenschaftlerin am ZEW. Hingegen sinkt der Teilindikator, der die Geschäftserwartungen für das dritte Quartal 2011 darstellt, um 1,7 Punkte auf einen Wert von 64,6 Punkten.

Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft umfasst sowohl die IKT-Dienstleister als auch die wissensintensiven Dienstleister. Der Stimmungsindikator für die Teilbranche der IKT-Dienstleister (Softwareunternehmen, IT-Dienste, IKT-Händler und Telekommunikationsdienstleister) sinkt im zweiten Quartal 2011 um 6,5 Punkte. Damit erreicht der Indikator einen Wert von 59,7 Punkten. Der Teilindikator für die aktuelle Lage der IKT-Dienstleister, sinkt um 8,3 Punkte auf 55,6 Punkte. Auch die Erwartungen der IKT-Dienstleister für das dritte Quartal 2011 verschlechtern sich im Vergleich zum Vorquartal. Der Teilindikator für die Geschäftserwartungen geht um 4,6 Punkte auf 64,1 Punkte zurück.

Im Gegensatz zu den IKT-Dienstleistern hat sich die konjunkturelle Situation der wissensintensiven Dienstleister im zweiten Quartal 2011 verbessert. Der  Stimmungsindikator für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberatungen, Architekten, technische Berater und Planer, Unternehmen der Branche Forschung und Entwicklung und Werbefirmen erhöht sich um 10,2 Punkte auf 66,5 Punkte. Diese Entwicklung geht im Wesentlichen auf den Anstieg des Teilindikators für die aktuelle Geschäftslage zurück. Er nimmt deutlich um 17,0 Punkte zu und erreicht einen Wert von 67,7 Punkten.

Die Geschäftserwartungen der wissensintensiven Dienstleister für das dritte Quartal 2011 haben sich gegenüber dem Vorquartal ebenfalls leicht verbessert. Der entsprechende Teilindikator steigt geringfügig um 2,7 Punkte. Er liegt aktuell bei einem Wert von 65,3 Punkten.

Für Rückfragen zum Inhalt

Miruna Sarbu, Telefon 0621/1235-334, E-Mail sarbu@zew.de

 

Der ZEW-IDI

Der ZEW-IDI wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW-Indikators der Dienstleister der Informationsgesellschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Ausführliche Informationen zur Entwicklung und Berechnung des ZEW-IDI bietet die ZEW-Dokumentation Nr. 03-09.

Die Konjunkturumfrage von ZEW/Creditreform

An der vierteljährlichen Umfrage beteiligen sich jeweils rund 700 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".