„Die Kraft des Wettbewerbs könnte für eine schnellere Produktion von mehr Impfstoffen sorgen“

Kommentar

ZEW-Präsident Prof. Dr. Achim Wambach im Austausch zum Impfgipfel mit Prof. Dr. Vitali Gretschko, Leiter des Forschungsbereichs „Marktdesign“.

Heute findet in Berlin der Impfgipfel statt. Dabei wird auch über die derzeit stark diskutierte Impfstoffknappheit gesprochen. In einem Beitrag in der heutigen Ausgabe des Handelsblatts plädieren ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D. und Leiter des Forschungsbereichs Marktdesign Prof. Dr. Vitali Gretschko für mehr Wettbewerb, um die Impfstoffproduktion zu beschleunigen:

„Im November 2020 hat die EU Lieferverträge mit Pharmaunternehmen abgeschlossen, deren Impfstoffe gute Chancen hatten, die Zertifizierungsphase erfolgreich zu durchlaufen. Problem dabei: Hat ein Hersteller erst einmal einen Vertrag abgeschlossen, kann er sich sicher sein, die vereinbarte Menge des Impfstoffes auch abzusetzen. Folglich hat er nur einen eher geringeren Anreiz, schnell große Kapazitäten aufzubauen. Allerdings kann eine Ankurbelung des Wettbewerbs dazu beitragen, Anreize für eine schnellere Produktion zu schaffen. Eine Möglichkeit, jetzt für mehr Wettbewerb zu sorgen, könnte ein neu aufzulegender europäischer Fonds sein. Mit Zahlungen aus diesem Fonds würden diejenigen Hersteller belohnt, deren Impfstoff tatsächlich zügig verimpft wird. Denkbar wäre beispielsweise eine hohe Bonuszahlung für Impfungen, die zusätzlich zu den vertraglich vereinbarten Impfungen erfolgen würden. Dieser Bonus nimmt allerdings mit der Zeit ab und fällt auf null, sobald ein bestimmter Anteil der Bevölkerung geimpft ist. Die Kraft des Wettbewerbs könnte so für eine schnellere Produktion von mehr Impfstoffen sorgen.“

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