ZEW-Präsident Wolfgang Franz: "Mehr Investitionen in die frühkindliche Bildung"

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Nicht kognitive Fähigkeiten wie Ausdauer beim Lösen von Problemen, Disziplin, Konzentration oder Motivationsfähigkeit sind für Erfolg oder Misserfolg in Schule, Ausbildung und Beruf von großer Bedeutung. Entscheidend für die Vermittlung dieser Fähigkeiten sind die ersten Lebensjahre eines Kindes. "Da es in der deutschen Gesellschaft eine erhebliche Anzahl von Kindern gibt, die aufgrund ungünstiger familiärer Rahmenbedingungen ihre nicht kognitiven Fähigkeiten nur unvollkommen entwickeln können, sind für sie Probleme in der Schule und später am Arbeitsmarkt absehbar. Eine Umschichtung der Bildungsausgaben zugunsten höherer Investitionen in die frühkindliche Bildung ist daher erforderlich, um diesem Mangel entgegenzuwirken, der ansonsten die deutsche Volkswirtschaft teuer zu stehen kommen könnte", erklärte der Wirtschaftsweise und Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz, in seiner Eröffnungsansprache auf der heute beginnenden ersten Konferenz des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Forschungsnetzwerkes "Nicht kognitive Fähigkeiten: Erwerb und ökonomische Konsequenzen".

Die Konferenz "Nicht kognitive Fähigkeiten: Erwerb und ökonomische Konsequenzen" bringt nationale und internationale Experten unterschiedlicher Disziplinen zusammen. Diese werden drei Tage lang am ZEW über Theorien und Forschungsansätze zur Untersuchung des Erwerbs nicht-kognitiver Fähigkeiten sowie deren Bedeutung für die Volkswirtschaft und die Gesellschaft diskutieren und daraus Prioritäten für die Bildungspolitik ableiten. Den Eröffnungsvortrag der Konferenz hält der Wirtschaftsnobelpreisträger Prof. James J. Heckman, Ph.D. (Universität Chicago), den Schlussvortrag der Motivations- und Sozialpsychologe Prof. Peter M. Gollwitzer, Ph.D. (Universität Konstanz und New York University). In vielen weiteren Vorträgen werden die aktuellen Ergebnisse der Partner im Forschungsnetzwerk zur Diskussion gestellt.

In dem Forschungsnetzwerk "Nicht kognitive Fähigkeiten: Erwerb und ökonomische Konsequenzen" arbeiten Wirtschaftswissenschaftler, Erziehungswissenschaftler und Psychologen führender europäischer Forschungseinrichtungen mit der Forschergruppe um James J. Heckman am Economic Research Center der University of Chicago und der baden-württembergische Arbeitgeberverband Südwestmetall zusammen.