ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann zur Fed-Entscheidung
Kommentar„Trump erreicht nur das Gegenteil“ (Mai 2025)
Die US-amerikanische Notenbank Fed hat entschieden, die Leitzinsen nicht zu verändern und bei einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, erklärt zur bevorstehenden Entscheidung:
„Der US-Präsident hätte gerne niedrigere Zinsen, er erreicht mit seinen Taten und Worten aber momentan nur das Gegenteil. Die drastischen US-Zölle auf Einfuhren, besonders aus China, werden die Verbraucherpreise in den kommenden Monaten nach oben schicken. Das engt den Spielraum der Fed für schnelle Zinssenkungen ein. Hinzu kommt die Anti-Fed-Rhetorik von Donald Trump. Im Spiel der Geld- mit der Fiskalpolitik muss die Zentralbank bei solchen Attacken ihre Glaubwürdigkeit verteidigen. Trump sollte also besser schweigen, wenn er niedrigere Zinsen haben will. In den nächsten Monaten dürfte sich der Weg der US-Leitzinsen nach unten dann aber öffnen. Trumponomics schädigt die US-Wirtschaft stark und die vom Präsidenten zu verantwortende Rezession wird dann niedrigere Zinsen rechtfertigen.“