ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann zur Fed-Entscheidung

Kommentar

„Fed und EZB entfernen sich voneinander“ (März 2024)

Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“, zur Fed-Entscheidung und US-Volkswirtschaft.

Die US-amerikanische Notenbank Fed hat entschieden, die Leitzinsen nicht zu verändern und bei einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent zu belassen. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, erklärt dazu:

„Während eine erste Zinssenkung der EZB im Juni sehr wahrscheinlich ist, wachsen für die Fed die Zweifel an einem baldigen Zinsschritt. Die US-Inflationsrate erweist sich als unerwartet hartnäckig. Nach einem raschen Rückgang bis Juni letzten Jahres entwickelt sie sich seitdem seitwärts bei gut drei Prozent. Das steht im deutlichen Kontrast zur Eurozone. Hier setzt sich der Abstieg der Inflationsrate in Richtung zwei Prozent kontinuierlich fort. Noch dazu ist der Ausblick für die US-Wirtschaft deutlich günstiger als für die kraftlose Eurowirtschaft. Fed und EZB entfernen sich somit zunehmend voneinander. Europa könnte bei den Zinssenkungen vorangehen. Das ist jedoch keine gute Nachricht für die Eurozone, weil es letztlich die strukturelle Schwäche des Standorts Europa im Vergleich zu den USA widerspiegelt.“

Bisherige Kommentare