ZEW-Konjunkturerwartungen September 2004 - Konjunkturoptimismus schwindet weiter

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im September um -6,9 Punkte zurück. Der Indikator steht nun bei +38,4 Punkten nach +45,3 Punkten im August und liegt damit weiterhin über dem historischen Mittelwert von +34,8 Punkten. Trotz des weiteren Rückgangs in diesem Monat gehen die Experten hierzulande somit von einer leichten Konjunkturerholung bis März nächsten Jahres aus.

Der Grund für den schwindenden Konjunkturoptimismus liegt in der Erwartung einer nachlassenden weltwirtschaftlichen Dynamik angesichts uneinheitlicher Wirtschaftsdaten aus den USA. Da die deutsche Konjunkturerholung auch weiterhin vor allem exportgetrieben ist, könnten sich daher die Auftriebkräfte hierzulande in den nächsten Monaten abschwächen. Impulse von der deutschen Binnennachfrage sind bislang noch nicht absehbar. Eine mögliche Belebung der Inlandsnachfrage könnte der weiterhin sehr hohe Ölpreis begrenzen. Sorgen für die Konjunktur bereitet schließlich die sich verschlechternde Situation am Arbeitsmarkt.

Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten angesichts der zuletzt verbesserten Industrieproduktion in diesem Monat weniger pessimistisch. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -65,2 Punkten auf -61,5 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone gehen im September weiter zurück. Der Euro-Indikator verliert -7,3 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +44,7 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich weiter von -33,5 auf -27,3 Punkte.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 298 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder.

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