ZEW-Konjunkturerwartungen Juli 2004 - Stabilisierung gibt Hoffnung

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen im Juli leicht an. Sie stehen nun bei +48,4 Punkten nach +47,4 Punkten im Juni.

Der Indikator hält sich somit über seinem historischen Mittelwert von +34,7 Punkten und signalisiert weiterhin moderaten Optimismus für die Konjunkturentwicklung in Deutschland. "Das ist prinzipiell eine erfreuliche Nachricht, aber die Finanzanalysten warten offenbar immer noch auf markante binnenwirtschaftliche Impulse, die die bisher exportgetriebene Erholung beflügeln", sagte ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Tatsächlich ist der Anstieg des Indikators wohl insbesondere auf die erneut sehr starke Exportnachfrage in Deutschland dank des kräftigen weltweiten Konjunkturaufschwungs zurückzuführen. Auch die Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt könnte sich positiv ausgewirkt haben. Ohne eine deutliche Belebung der Binnennachfrage will jedoch derzeit kein größerer Optimismus unter den Experten aufkommen. Zudem wirken der hohe Ölpreis und der wieder schwächelnde US-Dollar belastend auf die deutsche Wirtschaft. Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beurteilen die Experten in diesem Monat wieder etwas positiver. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage steigt von -69,8 auf -69,3 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone gehen im Juli etwas zurück. Der Euro-Indikator verliert -1,3 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei +55,5 Punkten. Der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich weiter von -45,0 Punkten auf -40,5 Punkte.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 288 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder.

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