ZEW-CS Finanzmarkttest für die Schweiz - Konjunkturerwartungen deutlich eingetrübt

Konjunkturindikator Schweiz

Der ZEW-CS-Indikator für die Schweiz sinkt im September um 14,2 Punkte auf minus 5,1 Punkte. Nachdem sich die Konjunkturerwartungen im August verbessert hatten, erreichen sie mit dem aktuellen Rückgang den niedrigsten Wert seit April 2009. Der ZEW-CS Indikator, der die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung in der Schweiz auf Sicht von sechs Monaten widerspiegelt, wird vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse (CS), Zürich, monatlich im Rahmen des Finanzmarkttests für die Schweiz erhoben.

Die Einschätzung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage in der Schweiz fällt im September erneut deutlich optimistisch aus und der entsprechende Indikator klettert um 13,7 Punkte auf 41,0 Punkte, den höchsten Wert seit Juli 2008.

Die Inflationserwartungen sind zwar per Saldo leicht gestiegen, bleiben aber auch im September auf tiefem Niveau. Die Mehrheit der Finanzmarktexperten hält eine unveränderte Inflationsrate für wahrscheinlich. Der Anteil der Umfrageteilnehmer, der über die kommenden sechs Monate von einer steigenden Inflation ausgeht, ist um 5,5 Prozentpunkte auf 23,7 Prozent gestiegen.

Die Erwartungen bezüglich der kurzfristigen Zinsen in der Schweiz steigen von 34,8 Punkten im Vormonat auf aktuell 46,2 Punkte. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die in den nächsten sechs Monaten von Zinserhöhungen ausgehen, nimmt im September um 6,7 Prozentpunkte auf 46,2 Prozent zu. Dagegen erwarten 53,8 Prozent der Befragten ein unverändertes Zinsumfeld.

Mit Blick auf den Schweizer Aktienmarkt sind die Umfrageteilnehmer optimistisch. 75,7 Prozent rechnen mit einem Anstieg des Swiss Market Index (SMI) im kommenden halben Jahr. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vormonat um 15,2 Prozentpunkte erhöht. Der Saldo hat dadurch im September wieder zugelegt und liegt nun bei 67,6 Punkten. Nur noch 8,1 Prozent (minus 8,2 Prozentpunkte) der Teilnehmer erwarten einen Kursrückgang.

Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln. Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und insgesamt. Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.

Für Rückfragen zum Inhalt

Lena Jaroszek,  Telefon: 0621/1235-380, E-Mail: jaroszek@zew.de

Fabian Heller (CS), Telefon: +41 44 332 90 61, E-Mail: fabian.heller@credit-suisse.com