Konjunkturerwartungen für China gehen weiter zurück

China Economic Panel

Der CEP-Indikator sinkt in der April-Umfrage erneut und liegt aktuell bei minus 1,0 Punkten.

In der Umfrage vom April (20.03. – 05.04.2018) gehen die Konjunkturerwartungen für China erneut zurück, wenn auch nur leicht. Der neue Wert des CEP-Indikators liegt bei minus 1,0 Punkten, 2,4 Punkte weniger als im Vormonat (März 2018: 1,4 Punkte). Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, zeigt damit an, dass die gegenwärtige konjunkturelle Lage im laufenden Jahr im Wesentlichen unverändert bleiben wird.

Die aktuelle Konjunktursituation wird etwas besser beurteilt als noch im Vormonat. Der entsprechende Indikator steigt um 6,6 Punkte auf einen neuen Wert von 30,3 Punkten. Das zeigt, dass die konjunkturelle Lage weiterhin sehr positiv gesehen wird. Die Erwartungen zeigen aktuell an, dass sich die konjunkturelle Lage auf Sicht von zwölf Monaten allerdings nicht verbessern sollte.

Die quantitativen Prognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt Chinas bleiben mit 6,6 Prozent für das Jahr 2018 und 6,5 Prozent für 2019 auf dem gleichen Niveau wie im Vormonat.

„In den aktuellen Ergebnissen der Umfrage zeigt sich eine ganz erhebliche Auswirkung der internationalen politischen Diskussion zu Handelsbarrieren, Strafzöllen und dem drohenden Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ und Projektleiter der CEP-Erhebung. Die Erwartungen zur chinesischen Exportentwicklung brechen um 42,1 Punkte auf einen neuen Wert von minus 19,5 Punkten ein. „Dies zeigt, dass die Experten/-innen von einem deutlichen Rückgang der chinesischen Exporte ausgehen“, so Schröder.

Dieser Rückgang sollte nach den Umfrageergebnissen sogar Auswirkungen auf den Anteil Chinas am Welthandel haben. Während im Vormonat mit einem Saldo von 28,4 Punkten noch mit einer Zunahme des Welthandelsanteils gerechnet wurde, sind die aktuellen Erwartungen mit nur noch 14,1 Punkten deutlich schwächer.

„Insgesamt rechnen die Umfrageteilnehmer/-innen mit einer deutlichen Einschränkung der wirtschaftlichen Außenbeziehungen Chinas, da auch die Erwartungen bezüglich der Direktinvestitionen Chinas im Ausland und in umgekehrter Richtung erheblich gesunken sind“, fasst Michael Schröder zusammen.

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Dr. Michael Schröder, Telefon 0621/1235-368, E-Mail michael.schroeder@zew.de