Die Bedeutung der Automobilindustrie für die deutsche Volkswirtschaft und im europäischen Kontext

Die Bedeutung der Automobilindustrie für die deutsche Volkswirtschaft und im europäischen Kontext

Die Automobilindustrie ist einer der Eckpfeiler der deutschen Wirtschaft. Sie leistet einen hohen Beitrag zu Wertschöpfung, Beschäftigung und Exporten und ist für 30 % der gesamten internen FuE-Aufwendungen der deutschen Wirtschaft verantwortlich. Mit ihren umfangreichen Vorleistungsverflechtungen ist sie ein entscheidender Innovationsimpulsgeber für andere Sektoren. Entscheidend für ihre Rolle im deutschen Innovationssystem ist die Spezialisierung der deutschen Automobilindustrie auf das Premiumsegment, da viele Neuerungen im Automobilbereich zunächst für Premiumprodukte entwickelt werden und dann in andere Segmente „diffundieren“. Nach der schweren Krise Anfang der 90er Jahre verbesserte sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Automobilhersteller zuletzt deutlich. Gleichwohl steht sie heute vor mehreren großen Herausforderungen:

  • Steigender Preis- und Kostendruck auf die Inlandsstandorten durch Osteuropa , China, Indien und anderen Schwellenländern, einschließlich des Auftretens neuer Wettbewerber aus diesen Ländern.
  • Rasanter Anstieg der Rohölpreise.
  • Verschärfte Anforderungen an Umweltemissionen.
  • Kürzere Produktlebenszeiten und höhere Entwicklungskosten.
  • Fortgesetzte Konsolidierung der internationalen Unternehmenslandschaft durch Übernahmen, Zusammenschlüsse und strategische Kooperationen.

Vor diesem Hintergrund verfolgt die Studie folgende Ziele:

  • Im Vordergrund steht die Ermittlung und Bewertung der wirtschaftlichen Bedeutung der Automobilindustrie in Deutschland in Hinblick auf Wertschöpfung, Beschäftigung und Arbeitsmarkt sowie Außenhandel (Außenbeitrag).
  • Zu einem vollständigen Bild gehört die Rolle der deutschen Automobilindustrie für andere Branchen in Deutschland, sowohl was die Lieferverflechtungen (Input-Output-Analyse) als auch die „technologischen Verflechtungen“ über wechselseitige Innovationsimpulse, Erfindungen und FuE betrifft, und der dadurch angestoßenen Effekte.
  • Die Erfassung der Beanspruchung von Ressourcen (Investitionen und Sachkapital, Arbeitsnachfrage nach Qualifikationen und damit Humankapital), Kosten und der Produktivität des deutschen Automobilbaus gibt Hinweise auf die Modernität der Anlagen und die internationale Wettbewerbsposition.
  • Als besonders bedeutender Einflussfaktor gilt der inländische Absatzmarkt als innovations- und wachstumsfördernder Faktor („Lead Market“), aber auch mit seinen beschränkenden Effekten, die in der im internationalen Vergleich geringen Dynamik der deutschen Wirtschaft zu suchen sind.

So weit es die Datenlage erlaubt, werden diese Fragen in möglichst langfristiger Sicht, beginnend ab 1980, vornehmlich jedoch für die Periode ab Mitte der 90er Jahre untersucht. Dabei wird eine Einordnung der deutschen Position im internationalen, vor allem europäischen Maßstab vorgenommen. Neben den anderen großen europäischen Volkswirtschaften (Frankreich, Italien, Spanien) sind zusätzlich insbesondere die USA und Japan relevant, aber auch die sich dynamisch entwickelnden Produktionsstandort in Osteuropa und Asien.

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Christian Rammer

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Christoph Grimpe

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