Siebte ReCapNet-Konferenz zu Immobilienmärkten und wirtschaftlicher Stabilität am ZEW

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Teilnehmende der siebten ReCapNet-Konferenz

Was waren die genauen Ursachen der US-Hypotheken- und Immobilienkrise? War die unkonventionelle Geldpolitik der Federal Reserve Bank (FED) mit ihrer Zielsetzung erfolgreich, das Vertrauen privater Anleger in den US-amerikanischen Immobilienmarkt wieder herzustellen? Diese und weitere Themen diskutierten rund 30 internationale Gäste während der siebten Jahreskonferenz des Leibniz-Netzwerks "Immobilienmärkte und Kapitalmärkte" (Real Estate Markets and Capital Markets – ReCapNet), die am 6. und 7. November 2015 am ZEW in Mannheim stattfand.

Der Themenschwerpunkt der Konferenz lag in diesem Jahr auf der Verbindung zwischen Immobilien, Finanzstabilität und der Makroökonomie. In insgesamt 14 Vorträgen präsentierten internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Thesen und Forschungsresultate zu den Verbindungen zwischen Immobilienmärkten, Kreditvergabe und gesamtwirtschaftlicher Stabilität. Zudem wurden ökonomische Konsequenzen sogenannter makroprudenzieller Maßnahmen, also der übergreifenden Ermittlung, Bewertung und Eindämmung von Risiken für das Finanzsystem in seiner Gesamtheit  diskutiert.

FED-Volkswirt liefert Einsichten zur Immobilienblase in den USA

In seiner Keynote betrachtete Kevin Lansing, Makroökonom bei der Federal Reserve Bank in San Francisco, den mit einer Spekulationsblase vergleichbaren Boom-Bust-Zyklus am Häusermarkt in den USA und dessen Wirkungsmechanismen mithilfe eines theoretischen Asset-Pricing-Modells. Dabei hob er die besondere Bedeutung der Erwartungsbildung privater Hauskäufer hervor: Gerade als die Hauspreise auf historische Höchststände kletterten, hatten diese unrealistisch hohe Renditeerwartungen, da sie sich an den Preiszuwächsen der letzten Jahre orientierten. Dagegen erwies sich das dauerhaft niedrige Niveau der Hypothekenzinsen – wie derzeit auch in Deutschland zu beobachten – isoliert betrachtet als ungeeignet, den in der Realität aufgetretenen Boom-Bust-Zyklus zu erklären.

Folgekonferenz im Herbst 2016 geplant

Die ReCapNet-Konferenz leistete auch in diesem Jahr wieder einen wertvollen Beitrag zum wissenschaftlichen Austausch und zur Vernetzung im Bereich der Immobilien- und Finanzmarktforschung. So konnten die 30 internationalen Gäste sich in den zwei Tagen am ZEW mit den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen des ZEW-Forschungsbereichs „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ auch im Rahmen von Diskussionsrunden aktiv vernetzen. Die achte ReCapNet-Konferenz ist im Herbst 2016 am ZEW geplant.

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