Selectivity in Search Strategies for Innovation – From Incremental to Radical, From Manufacturing to Services

ZEW Discussion Paper Nr. 09-066 // 2009
ZEW Discussion Paper Nr. 09-066 // 2009

Selectivity in Search Strategies for Innovation – From Incremental to Radical, From Manufacturing to Services

In der Literatur wurde oft darauf hingewiesen, dass der Unternehmenserfolg in technologiebasierten Branchen stark von der Fähigkeit abhängt, innovative Technologien zu entwickeln und zu vermarkten. In dieser Hinsicht wurden vor allem Firmen hervorgehoben, die es geschafft haben, durch die Kombination von intern geschaffenem Wissen und externen Wissensquellen neues technologisches Wissen zu generieren. Die Identifikation von neuem externen Wissen, das in die eigene Wissensbasis des Unternehmens aufgenommen werden soll, setzt jedoch voraus, dass Unternehmen bewusst nach vielversprechenden Wissensquellen Ausschau halten. Die Suche wird als ein grundlegender Mechanismus beschrieben, durch den Firmen in der Lage sind, zu lernen und ihre Wissensbasis zu erweitern und umzugestalten. Tatsächlich wurde gezeigt, dass die Suchstrategie, welche Richtung und Schwerpunkte der Suchaktivitäten definiert, einen erheblichen Einfluss auf den Innovationserfolg besitzt. In diesem Beitrag soll die Beziehung zwischen der Suchstrategie eines Unternehmens und dessen Innovationserfolg untersucht werden. Unser Ziel ist es, im Hinblick auf drei Dimensionen zur bestehenden Literatur beizutragen. Erstens hat sich die Forschung zur Art von Suchstrategien im Wesentlichen auf die Dimensionen der Breite und Tiefe beschränkt. Wir argumentieren, dass durch die bloße Unterscheidung zwischen Breite und Tiefe von Suchstrategien der Grad an Heterogenität der verschiedenen Wissensquellen unterschätzt wird. Stattdessen legen wir dar, dass das Management verschiedene Richtungen für die Suchstrategien des Unternehmens wählt, die auf bestimmte Wissensquellen abzielen (Produktmarkt, Wissenschaft, Zulieferer). Zweitens verbinden Studien, die verschiedene Suchstrategien von Firmen untersuchen, diese oft mit relativ allgemein und breit definierten Innovationsergebnissen, wie etwa die Anzahl neuer Patente oder Produkte, Umsatz mit neuen Produkten usw. Wir schlagen vor, dass sich Suchstrategien im Hinblick auf die Art des erzielten Innovationserfolgs (inkrementell vs. radikal) unterscheiden. Drittens hat sich die Forschung bisher hauptsächlich auf das verarbeitende Gewerbe und hier insbesondere auf den Hochtechnologiesektor konzentriert. Untersuchungen darüber, wie Unternehmen lernen und wie Wissen entsteht sollten sich jedoch besonders wegen der zunehmenden Bedeutung des Dienstleistungssektors in modernen Volkswirtschaften nicht nur auf das verarbeitende Gewerbe beschränken. Daher heben wir die besondere Natur von Innovationen im Dienstleistungssektor und deren Auswirkungen auf bestimmte Suchstrategien hervor. Unsere empirische Auswertung bezieht sich auf einen umfassenden Datensatz mit über 5.000 Unternehmen aus fünf europäischen Ländern. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass radikale Innovationen hauptsächlich durch wissenschafts- und zuliefererorientierte Suchstrategien erzielt werden können, während inkrementelle Innovationen besonders durch marktbasierte Suchstrategien entstehen. Der Innovationserfolg von Dienstleistungsunternehmen gründet sich vor allem auf marktorientierte Suchstrategien. Diese Ergebnisse schaffen neue Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Suche und Innovationserfolg und unterstreichen die Wichtigkeit einer alternativen Sichtweise auf offene Innovationsaktivitäten von Unternehmen.

Köhler, Christian, Wolfgang Sofka und Christoph Grimpe (2009), Selectivity in Search Strategies for Innovation – From Incremental to Radical, From Manufacturing to Services , ZEW Discussion Paper Nr. 09-066, Mannheim, erschienen in: Research Policy.