The KfW/ZEW Start-up Panel: Design and Research Potential

ZEW Discussion Paper Nr. 09-053 // 2009
ZEW Discussion Paper Nr. 09-053 // 2009

The KfW/ZEW Start-up Panel: Design and Research Potential

Existierende Datenbanken zu Unternehmensgründungen in Deutschland weisen verschiedene Mängel auf, die eine gründliche Analyse der Entwicklung neu gegründeter Unternehmen im Zeitablauf unmöglich machen. Aus diesem Grund kooperieren das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die KfW Bankengruppe sowie die Creditreform Wirtschaftsforschung beim Aufbau eines Gründungspanels für Deutschland. In jeder Welle des KfW/ZEWGründungspanels werden computergestützte Telefoninterviews (CATI) mit rund 6.000 neu gegründeten Unternehmen geführt. Die durchschnittliche Länge eines Interviews beträgt 25 Minuten. Die Zufallsstichprobe des KfW/ZEW-Gründungspanels wird aus der Datenbank der Creditreform, Deutschlands größter Kreditauskunftei, gezogen. Die drei Schichtungskriterien der Stichprobe sind: das Gründungsjahr des Unternehmens, die Branche, und ob das Unternehmen durch die KfW Bankengruppe gefördert wurde oder nicht. Jährlich wird eine Zufallsstichprobe von maximal drei Jahre alten Unternehmen gezogen. Das Gründungspanel umfasst nahezu alle Branchen. Die Hälfte der in der Stichprobe enthaltenen Unternehmen stammt aus Hochtechnologiebranchen. Da das KfW/ZEW-Gründungspanel die Entwicklung von Gründungen über die Zeit verfolgen will, werden Unternehmen, die bereits an der Umfrage teilgenommen haben, auch in den nachfolgenden Jahren kontaktiert. Unternehmen, die älter als acht Jahre sind, werden nicht weiter befragt. Um den langfristigen Charakter des KfW/ZEW-Gründungspanels vollständig auszunutzen, werden jedes Jahr zwei verschiedene Fragebögen erstellt. Der Fragenkatalog für die erstmalige Befragung eines Unternehmens umfasst ein breites Spektrum an strukturellen Informationen. Bei Unternehmen, die bereits an früheren Panelbefragungen teilgenommen haben, ist der Fragebogen auf Veränderungen im Unternehmen über die Zeit fokussiert. Forschungsfragen, die basierend auf den Daten des Gründungspanels analysiert werden, umfassen das Humankapital der Gründerpersonen, Markteintrittsstrategien, Innovationen und F&E-Aktivitäten, Arbeitsnachfrage sowie Investitions und Finanzierungsstrategien junger Unternehmen. Ein weiterer Vorteil des Gründungspanels beruht auf der Tatsache, dass Mitarbeiter von Creditreform den Überlebensstatus derjenigen Unternehmen recherchieren werden, die im Verlauf der Telefonbefragungen nicht mehr kontaktiert werden können. Auf diese Weise kann zwischen Unternehmenssterblichkeit und anderen Gründen, welche einen wiederholten Kontakt mit einem Unternehmen verhindern können (z.B. Änderung des Unternehmensnamens, Änderung der Telefonnummer), unterschieden werden. Die Verwendung der Unternehmensdaten ist auf rein wissenschaftliche Zwecke beschränkt. Die Datenschutzregelungen garantieren, dass die Daten nicht für Kreditverhandlungen oder Ratings verwendet werden. Ein anonymisierter Scientific-use File der jährlichen Querschnittsdaten wird externen Wissenschaftlern drei Jahre nach der jeweiligen Befragung zur Verfügung gestellt.

Fryges, Helmut, Sandra Gottschalk und Karsten Kohn (2009), The KfW/ZEW Start-up Panel: Design and Research Potential, ZEW Discussion Paper Nr. 09-053, Mannheim, erschienen in: Schmollers Jahrbuch - Journal of Applied Social Science Studies.

Autoren/-innen Helmut Fryges // Sandra Gottschalk // Karsten Kohn