Deutschland muss Vorsorge für die nächste Krise treffen

Kommentar

Der Arbeitskreis „Steuerschätzungen“ des Bundesfinanzministeriums hat seine Prognosen zu den Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden in Deutschland bis zum Jahr 2021 zum zweiten Mal in diesem Jahr nach oben korrigiert. Die gesamtstaatlichen Steuereinnahmen steigen demzufolge von 734,2 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 889,6 Milliarden Euro im Jahr 2022 und legen damit im Vergleich zur Prognose des Arbeitskreises im Mai 2017 zu. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, nimmt dazu Stellung.

„Die aktuelle Steuerschätzung bestätigt: Es war in Koalitionsverhandlungen in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie so einfach wie heute, Meinungsverschiedenheiten mit Geld zuzudecken. Die potenziellen Koalitionäre würden jedoch einen schweren Fehler machen, den Haushaltsspielraum auszuschöpfen. In der aktuellen deutschen Hochkonjunktur muss Vorsorge für die nächste Krise getroffen werden. Außerdem benötigt der bundesdeutsche Haushalt Reserven für die nun rasch steigenden Kosten der alternden Bevölkerung in Gesundheit und Rente.“

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Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Telefon 0621/1235-149, E-Mail friedrich.heinemann@zew.de