Market Sharing Agreements: Empirical Evidence from the US Airline Industry

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Im Jahre 2004 präsentierten Belleflamme und Bloch die theoretischen Grundlagen für die Existenz von Marktaufteilungsvereinbarungen auf unvollkommenen Märkten. Das vorliegende Paper bietet eine erste empirische Überprüfung dieser Theorie auf Basis von Daten der US-amerikanischen Luftfahrtindustrie. Dabei werden die auf Marktebene gesammelten DB1B-Daten für den Zeitraum von 2003 bis 2008 verwendet. Diese erlauben eine Einschätzung der Konzentration auf mehr als 8.000 Flughafenmärkten, darunter sowohl konzentrierte Märkte mit Direktflugbetreibern als auch wettbewerbsintensivere Märkte, auf denen nur Flüge mit Zwischenlandung angeboten werden. Der Datensatz deutet in der Tat auf starke Schwankungen in der Marktkonzentration hin. Der Datensatz ermöglicht es, die Intensität des Multi-Markt-Kontaktes (MMK) zwischen US-Luftfahrtunternehmen zu bestimmen. Es wurde bereits sowohl theoretisch (Bernheim und Whinston, 1990) als auch empirisch (Evans und Kessides, 1994) erörtert, dass gesteigerter MMK stillschweigende Absprachen begünstigt und somit zu Preisanstiegen führt. Die Ergebnisse von Belleflamme und Bloch weisen jedoch darauf hin, dass Multi-Markt-Kontakt auch als Markteintrittsbarriere fungieren kann und somit ein positiver Zusammenhang zwischen MMK-Ausmaß und der Marktkonzentration besteht. Des Weiteren, stellten Belleflamme und Bloch fest, dass es auf konzentrierten Strecken zu einem schärferen Konkurrenzkampf kommt, wohingegen auf weniger konzentrierten Flugrouten MMK und Preis stärker zusammenwirken.

Für die Analyse soll der Panel-Charakter des Datensatzes genutzt werden. Mit Hilfe der Market-Fixed-Effects-Schätzungsmethode können die Auswirkungen von Multi-Markt-Kontakt auf Preisentwicklungen und Marktkonzentration untersucht werden. Der instrumentalvariable Ansatz wird angewandt, um die potentielle Endogenität von MMK in MMK-Konzentrationsschätzungen zu erklären. Dabei soll ein Instrument konstruiert werden, das auf der hohen Korrelation zwischen Luftfahrtsunternehmensgröße und MMK-Intensität basiert. Die Ergebnisse der Datenanalyse zeigen, dass nur auf weniger konzentrierten Strecken ein positiver Zusammenhang zwischen MMK und Marktkonzentration besteht. Auf konzentrierten Märkten ist das Zusammenwirken eher negativ. Daraus lässt sich schließen, dass Luftfahrtgesellschaften konzentrierte Flugrouten scheinbar zur Erhöhung der MMK-Intensität nutzen, um dann mit Hilfe dieser den Konkurrenzkampf auf weniger konzentrierten Strecken abzuschwächen. Die Schätzungsergebnisse des Zusammenhangs zwischen MMK und Preis bestätigen nicht nur Evans' und Kessides' Resultate, sondern belegen das von Belleflamme und Block erwartete gesteigerte Zusammenspiel auf weniger konzentrierten Flugstrecken.

Weitere Autoren

  • Giovanni Tabacco (University of Jaume I)

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 Volodymyr  Bilotkach

Volodymyr Bilotkach // Newcastle University

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Kai Hüschelrath
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