Productivity of ICT and Non-ICT Capital – The Role of Rates of Return and Capital Prices

ZEW Discussion Paper Nr. 11-083 // 2011
ZEW Discussion Paper Nr. 11-083 // 2011

Productivity of ICT and Non-ICT Capital – The Role of Rates of Return and Capital Prices

Die Bestimmung verschiedener Wachstumsquellen im Rahmen eines Growth Accounting-Ansatzes hängt stark von Preismaßen ab, die die Produktivität von Inputs widerspiegeln sollen. Wir zeigen, wie Preismaße den Beitrag von Investitionen zum Wachstum der Arbeitsproduktivität beeinflussen und bestimmen den Anteil dieses Beitrags, der aus verbesserter Qualität von IKT-Kapital resultiert. Bei den Preismaßen, die wir betrachten, handelt es sich um den gesamtwirtschaftlichen Kapitalertrag und den Preisverfall für IKTInvestitionsgüter. Wenn diese Maße Produktivität in einer unverzerrten Weise abbilden, entsprechen ihre Effekte denjenigen der Grenzproduktivität des Kapitals und des technologischen Fortschritts durch IKT-Investition. Die Analyse basiert auf Daten der EU KLEMS-Datenbank für sieben Länder im Zeitraum von 1990 bis 2007. Sie zielt darauf ab, die Effekte der allgemeinen Niveaus von Kapitalertrag und Verfallsrate der IKT-Preise von den Effekten zu trennen, die sich aus den Unterschieden dieser Größen zwischen Ländern, Sektoren und Zeiträumen ergeben. Während man plausiblerweise davon ausgehen kann, dass die allgemeinen Niveaus der Maße ökonomische und technologische Randbedingungen widerspiegeln, unterstellen wir, dass die Unterschiede zumindest anfälliger für Messfehler sind.

Alternativ zu den Maßen der EU KLEMS-Datenbank verwenden wir eine konstante reale Kapitalertragsrate von 4% und Preisverfallsraten für IKT-Investitionen, die dem USDurchschnitt im Zeitraum 1990 − 2007 entsprechen. In der Sensitivitätsanalyse erweisen sich die meisten Ergebnisse des Growth Accounting mit den EU KLEMS-Daten als relativ robust. Nur für den Zeitraum von 1995 bis 2000 erhalten wir mit der konstanten Kapitalertragsrate beträchtlich niedrigere Wachstumsbeiträge des Kapitals in Großbritannien und den USA. Dies führt zu höheren Beiträgen der Multifaktorproduktivität. Der Rückgang des Wachstumsbeitrags fällt für Nicht-IKT-Kapital höher aus als für IKT-Kapital. Wie die konstante Kapitalertragsrate verringern auch die alternativen IKT-Deflatoren den Einfluss von Investitionen im Vergleich zum Einfluss der Multifaktorproduktivität in Großbritannien und den USA im Zeitraum von 1995 bis 2000.

Im nächsten Schritt nehmen wir eine Zerlegung des Wachstumsbeitrags von IKTKapital in die Beiträge vonMenge, Qualität und Änderung der Zusammensetzung vor. Der Beitrag einer veränderten Zusammensetzung hängt von den Änderungen der Anteile von IKT-Hardware, Software und Telekommunikationsausrüstung am gesamten IKT-Kapital ab. Wir zeigen, dass mehr als die Hälfte des Beitrags von IKT-Kapital zum Wachstum der Arbeitsproduktivität auf Änderungen der Qualität und der Zusammensetzung zurückgeht. Zwischen 2000 und 2007 liegt der Beitrag der Menge in manchen Ländern nahe null, während Ersatzinvestitionen zu einem positiven Beitrag der Qualität führen.

Niebel, Thomas und Marianne Saam (2011), Productivity of ICT and Non-ICT Capital – The Role of Rates of Return and Capital Prices, ZEW Discussion Paper Nr. 11-083, Mannheim.

Autoren/-innen Thomas Niebel // Marianne Saam