How Weather-Proof is the Construction Sector? Empirical Evidence from Germany

ZEW Discussion Paper Nr. 08-105 // 2008
ZEW Discussion Paper Nr. 08-105 // 2008

How Weather-Proof is the Construction Sector? Empirical Evidence from Germany

Saisonale Entlassungen im Baugewerbe führen in der Winterzeit regelmäßig zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Aus diesem Grund gibt es in verschiedenen europäischen Ländern institutionelle Regelungen, die entweder eine Winterbautätigkeit fördern sollen oder Arbeitgeber und Arbeitnehmer für den Ausfall an Arbeitsstunden kompensieren. In Deutschland wurden diese Regelungen in den 1990er Jahren mehrfach Überarbeitet und das zum großen Teil durch die Bundesagentur für Arbeit finanzierte Schlechtwettergeld durch Regelungen abgelöst, bei der Arbeitszeitkonten einen Teil der Ausfallstunden abfangen. Diese institutionellen Reformen erlauben es, die Effektivität zweier in Europa weit verbreiteten Ansätze der Förderung im Bausektor im Hinblick auf die Vermeidung saisonaler Arbeitslosigkeit zu vergleichen. Insbesondere sollten Maßnahmen, welche aus der Sicht der Arbeitgeber die Entlassungskosten relativ zu den Weiterbeschäftigungskosten im Falle von Ausfallstunden reduzieren, das Risiko einer Entlassung senken. In diesem Artikel untersuchen wir empirisch die Bestimmungsgründe von Entlassungen im deutschen Baugewerbe. Dabei analysieren wir insbesondere den Einfluss der institutionellen Rahmenbedingungen, berücksichtigen aber zusätzlich auch den Einfluss der Wetterbedingungen sowie der konjunkturellen Bedingungen. Für unsere Analysen können wir auf tagesgenaue Individualdaten über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahre zurückgreifen. Die Datenbasis kombinieren wir mit regionalen Wetter- und Konjunkturdaten um den Beitrag der institutionellen Regelungen auf das individuelle Arbeitslosigkeitsrisiko zu isolieren. Unsere Ergebnisse bestätigen die Ökonomische Theorie insoweit, als dass Entlassungen aufgrund von schlechten Witterungs- und Konjunkturbedingungen sowie im Zuge sinkender Entlassungskosten zunehmen. Insbesondere zeigt sich, dass das Schlechtwettergeld im Vergleich zu einer Regelung mit Arbeitszeitkonten zu einem höheren Arbeitslosigkeitsrisiko führt. Der Einfluss der Witterungsbedingungen sowie der institutionellen Regelungen ist jedoch schwächer als allgemein vermutet, da Entlassungen häufig an festen Kalendertagen (Vorweihnachtszeit, Wochen- und Monatsende) erfolgen.

Arntz, Melanie und Ralf Wilke (2008), How Weather-Proof is the Construction Sector? Empirical Evidence from Germany, ZEW Discussion Paper Nr. 08-105, Mannheim.

Autoren/-innen Melanie Arntz // Ralf Wilke