ZEW-Wirtschaftsanalysen Bd. 64 // 2003

Finanzmärkte, Unternehmen und Vertrauen

Der jüngste konjunkturelle Einbruch hat die Diskussion über die internationale Übertragung von Konjunkturschwankungen neu belebt. Die rapide Korrektur der spekulativen Übertreibungen an den Aktienmärkten hat auf die enge Verbindung zwischen dem amerikanischen und den europäischen Finanzmärkten aufmerksam gemacht. Wie die massive Verunsicherung von Konsumenten und Investoren zeigt, werden auch Konsumentenvertrauen und Geschäftsklima über die Ländergrenzen hinweg beeinflusst. Diese Entwicklungen lassen vermuten, dass neben den traditionellen Transmis-sionswegen konjunktureller Impulse - Außenhandel, Wechselkurse und internationaler Zinszusammenhang - die Übertragung über die Finanzmärkte, über die internationalen Verflechtungen im Unternehmenssektor und über den Vertrauenskanal eine zunehmend wichtigere Rolle spielen könnte. Die Beiträge dieses Sammelbandes analysieren solche Übertragungsmechanismen theoretisch und empirisch. Vergleichend wird außerdem die Bedeutung des traditionellen Außenhandelskanals für die Konjunkturübertragung untersucht. Aus den Ergebnissen werden wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen abgeleitet, die auf eine stärkere Immunisierung gegen die internationale Konjunkturübertragung abzielen.

Schröder, Michael und Peter Westerheide (2003), Finanzmärkte, Unternehmen und Vertrauen, Bd. 64, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden