Asymmetric Price Transmission in Supply Function Equilibrium, Carbon Prices and the German Electricity Spot Market

ZEW Discussion Paper Nr. 08-040 // 2008
ZEW Discussion Paper Nr. 08-040 // 2008

Asymmetric Price Transmission in Supply Function Equilibrium, Carbon Prices and the German Electricity Spot Market

Die vorliegende Arbeit sucht nach einer Erklärung für eine asymmetrische Kostenweitergabe von Input-Preisen an einer Strombörse. G. Zachmann und C. v. Hirschhausen [2008], konnten zeigen, dass EU-Emissionszertifikatspreise einen asymmetrischen Einfluss auf die Stromspotpreise an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig hatten. Steigende Preise für CO2 Emissionszertifikate führten zu einem signifikanten Anstieg der Strompreise im Spotmarkt, während sinkende CO2 Preise einen geringeren und weniger signifikanten Einfluss zeigten. Die empirische Studie zeigt jedoch keinerlei Erklärung für dieses Phänomen auf. In gängigen mikroökonomischen Marktmodellen erzeugen Kostenfluktuationen eine symmetrische Preisreaktion, so dass nach einer Auf- und einer gleichgroßen Abwärtsbewegung der Ausgangszustand wieder erreicht wird. Modelle die eine asymmetrische Preisreaktion ergeben, stützen sich meist auf spezielle Umstände, wie Suchkosten für Konsumenten, Preisanpassungskosten oder spezielle Lagerhaltung. Keiner dieser Einflüsse ist an einer Strombörse wie der EEX gegeben. Gebote werden hier als Preis-Mengen-Kombinationen abgegeben welche eine individuelle Angebotsfunktion beschreiben. Der Preis wird vom Auktionator bestimmt, daher muss sich eine asymmetrische Kostenweitergabe bereits in den Gebotsfunktionen niederschlagen. Diese Gebotsfunktionen unterliegen an der EEX strikter Geheimhaltung. Der folgende Artikel sieht den Grund für die asymmetrische Preisweitergabe darin, dass die Anbieter im Strommarkt mithilfe des externen Preissignals vom CO2 Markt ihre Gebote koordinieren. Durch ein koordiniertes Bietverhalten könnten alle Firmen ihre Profite vergrößern. Um dem Kartellverbot zu entgehen, müsste die Abstimmung der Gebote schweigend vor sich gehen. Eine asymmetrische Einpreisung von Kostenfluktuationen ermöglicht es, dass alle Firmen gleichzeitig ihre Mengengebote verknappen, und damit über die Zeit gestreckt schrittweise höhere Preise erzielen. CO2 Preise weisen für diese Form der Koordination einige wichtige Eigenschaften auf: das Preissignal ist eindeutig und täglich bestimmt. CO2 Emissionszertifikate sind für alle fossil befeuerten Kraftwerke ein Kostenfaktor, und die preissetzenden Kraftwerke im Spotmarkt sind meist Kohle oder Gaskraftwerke. Der Emissionshandel hat einen eindeutigen Startpunkt in 2005. Der Beginn des Emissionshandels bietet damit einen klar definierten Startzeitpunkt für die asymmetrische Weitergabe der Kostenfluktuationen. Der folgende Artikel untersucht die Anreizstruktur einer solchen Form der Koordination im Rahmen eines stilisierten Stromspotmarktes auf dem Gebote als Angebotsfunktionen abgegeben werden. Das Ergebnis im Rahmen des Models zeigt, dass die beteiligten Firmen es im Ausgangsgleichgewicht immer vorziehen zu kooperieren.

Wölfing, Nikolas (2008), Asymmetric Price Transmission in Supply Function Equilibrium, Carbon Prices and the German Electricity Spot Market, ZEW Discussion Paper Nr. 08-040, Mannheim.

Autoren/-innen Nikolas Wölfing