Branchenreport Innovationen // 2010

2010 - Chemie- und Pharmaindustrie

Jahrg. 18, Nr. 4, Januar 2011

2009 musste die Chemieindustrie erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen, während die Pharmaindustrie deutlich weniger von den Folgen der Wirtschaftskrise betroffen war. Die Innovationsausgaben der gesamten Branche lagen mit 12,13 Mrd. € nur knapp unter dem bisher höchsten Wert aus 2008 (12,41 Mrd. €). Da die Abnahme der Innovationsausgaben nicht im gleichen Ausmaß erfolgte wie der Rückgang des Branchenumsatzes, stieg die Innovationsintensität (Innovationsausgaben in % des Umsatzes) der Chemie- und Pharmaindustrie von 6,6% in 2008 auf 7,5% in 2009 an. Mit 14,4% ist der Teilsektor Pharmaindustrie die innovationsintensivste Branche. Die Innovatorenquote, d.h. der Anteil der Unternehmen, die neue Produkte oder Prozesse eingeführt haben, betrug 83% (2008: 84%). Dies war erneut der höchste Wert im Branchenvergleich. Dabei stieg die Zahl der Unternehmen mit Marktneuheiten, während kostensenkende Prozessinnovatoren weniger vertreten waren als im Vorjahr. Die Chemie- und Pharmaindustrie ist außerdem besonders FuE-orientiert. 62% der Unternehmen betrieben kontinuierlich FuE, 12% befassten sich anlassbezogen mit FuE. Die Innovationserfolge fielen dagegen weniger deutlich aus. Nur 14,7% des Branchenumsatzes wurden mit Produktneuheiten erzielt (2008: 20,1%). Der Umsatzanteil mit Marktneuheiten sank auf 3,2%. Die durch Prozessinnovationen erreichten Kosteneinsparungen gingen im dritten Jahr in Folge zurück und lagen 2009 bei 3,4%. Für 2010/11 lassen die Planzahlen eine stetige Zunahme der Innovationsaufwendungen auf 13,13 Mrd. € in 2011 erwarten. Der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen dürfte 2010 auf 85% zunehmen und 2011 auf diesem hohen Niveau bleiben.

Autoren/-innen Dr. Christian Rammer // Torben Schubert