ZEW-Konjunkturerwartungen: Stimmung steigt nach Zinssenkung

Forschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen im Juni zum sechsten Mal in Folge an. Gegenüber dem Vormonat gewinnen sie 2,6 Punkte hinzu und stehen nun bei 21,3 Punkten.

Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank um 50 Basispunkte hat die Erwartungen der Finanzanalysten entscheidend beeinflusst. Betrachtet man lediglich die 116 Antworten, die vor dem Zinsentscheid abgegeben wurden, so ergibt sich ein Indikatorwert von 5,2 Punkten. Nach der Zinsentscheidung vom 5. Juni hingegen steigt der Wert auf 31,7 Punkte. Offenbar erhoffen sich die Befragten von der Zinssenkung positive Impulse für die deutsche Konjunktur. Auch die gestiegenen Aktienkurse und erste Lichtblicke in der Reformdiskussion in Deutschland haben zu der positiveren Stimmung beigetragen. "Die Erwartungen haben sich erfreulicherweise stabilisiert. Nun kommt alles darauf an, dass die Wirtschafts- und Lohnpolitik die Bedingungen für einen Aufschwung schaffen", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Franz.

Ein ähnliches Bild ergibt sich im Juni auch für die Konjunkturerwartungen der Eurozone. Sie gewinnen 2,5 Punkte gegenüber Mai und liegen nun bei 38,0 Punkten.

An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, haben sich in diesem Monat 294 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung (auf Sicht von sechs Monaten) in Deutschland wieder.

Ansprechpartner

Dr. Felix Hüfner, E-Mail: huefner@zew.de

Volker Kleff, E-Mail: kleff@zew.de

David Lahl, E-Mail: lahl@zew.de