Stimmung an Immobilienmärkten ist so schlecht wie noch nie

DIFI-Report von ZEW und JLL

DIFI erreicht neuen Tiefstand

Deutscher Immobilienfinanzierungsindex (DIFI). Mittelwert aus Lage- und Erwartungseinschätzung für die fünf Immobilienmarktsegmente (Büro, Einzelhandel, Logistik, Wohnen, Hotel). Werte oberhalb der Nulllinie zeigen eine Verbesserung des Finanzierungsumfelds an, Werte unterhalb eine Verschlechterung.

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) von ZEW Mannheim und Jones Lang LaSalle (JLL) ist zum vierten Mal in Folge zurückgegangen. Mit minus 69,7 Punkten wurde ein neuer Tiefstand erreicht. Gegenüber dem Vorquartal verliert der Indikator 19,2 Punkte.

Sowohl die Einschätzungen der Expertinnen und Experten zur Finanzierungssituation der vergangenen sechs Monate als auch der Ausblick für die Finanzierungssituation in den kommenden sechs Monaten haben sich im 4. Quartal 2022 verschlechtert. Der Situationsindikator verliert 22,6 Punkte und erreicht einen neuen Stand von minus 82,3 Punkten. Mit minus 57,1 Punkten wird der Finanzierungsausblick etwas weniger pessimistisch eingeschätzt als die Finanzierungssituation. Der entsprechende Indikator verliert gegenüber dem Vorquartal 15,9 Punkte.

Neue Tiefstände bei Einzelhandel, Logistik und Wohnen

Im 4. Quartal 2022 verzeichnen fast alle betrachteten Situations- und Erwartungsindikatoren Rückgänge. Die Unterschiede zwischen den Nutzungsarten sind gering, die Nutzungsart Hotel weist insgesamt den höchsten Saldowert auf, Wohnen insgesamt den niedrigsten. Die DIFI-Subindikatoren der Nutzungsarten Einzelhandel, Logistik und Wohnen, die sich aus den Mittelwerten der Lage- und Erwartungseinschätzung für die definierten Immobilienmarktsegmente ergeben, erreichen im 4. Quartal 2022 neue Tiefstände.

Der Blick auf die einzelnen Lageindikatoren zeigt, dass die Befragten im 4. Quartal 2022 die Finanzierungssituation für Hotelimmobilien etwas besser bewerten als noch im 3. Quartal 2022. Der entsprechende Indikator steigt um 9,4 Punkte auf aber immer noch minus 60,1 Punkte. Die Rückgänge der anderen Lageindikatoren liegen zwischen 17,8 Punkte (Büro) und 44,4 Punkte (Wohnen). Unter den Erwartungsindikatoren schneidet nur der Indikator für die Nutzungsart Einzelhandel besser ab als im Vorquartal. Der Indikator steigt um 8,4 Punkte auf minus 43,8 Punkte.

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) bildet die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage (vergangene sechs Monate) und der Geschäftserwartungen (kommende sechs Monate) bezüglich der deutschen Immobilienfinanzierungsmärkte ab. Er wird quartalsweise ermittelt und berechnet sich als Mittelwert der Salden für die Immobilienmarktsegmente Büro, Einzelhandel, Logistik, Wohnen und Hotel. Die Salden für die Segmente ergeben sich aus den prozentualen positiven und negativen Antworten der Umfrageteilnehmerinnen und Umfrageteilnehmer auf die Frage nach der Lage und der Erwartung für den deutschen Immobilienfinanzierungsmarkt. Der DIFI wird in Kooperation von Jones Lang LaSalle (JLL) und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhoben und veröffentlicht. An der Umfrage vom 31. Oktober bis 11. November 2022 beteiligten sich 19 Expertinnen und Experten.

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