ZEW-Forschende für herausragende Leistungen ausgezeichnet
AuszeichnungenPreise des ZEW-Förderkreises zum achten Mal vergeben
Der ZEW-Förderkreis zeichnete am 8. Dezember 2025 zum achten Mal herausragende Forschungs- und Beratungsprojekte am ZEW aus. Die zwei Preise wurden im Rahmen einer Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates und Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, verliehen.
ZEW-Publikationen so exzellent wie nie zuvor
Den diesjährigen „Preis für die beste wissenschaftliche Leistung“ erhielten gleich vier Preisträger/innen. Ausgezeichnet wurden:
- Prof. Dr. Tabea Bucher-Koenen et al. für das Paper „Gender Differences in Financial Advice“, das in dem A+ Journal American Economic Review erschienen ist.
- Dr. Yulia Evsyukova et al. für ihr Paper „Linkedout? A Field Experiment on Discrimination in Job Network Formation”, das im A+ Journal The Quarterly Journal of Economics publiziert wurde.
- Prof. Dr. Adrian Hillenbrand für sein Papier „Strategic Inattention in Product Search”, das im A+ Journal Management Science veröffentlicht wurde.
- Prof. Dr. Nicolas Ziebarth et al. für das Papier „German Long-Term Health Insurance: Theory Meets Evidence“, das im A+ Journal of Political Economy publiziert wurde.
Dr. Ralph Rheinboldt, Vorstandsvorsitzender des Förderkreises, unterstrich in seiner Laudatio: „Exzellente Publikationen sind der Indikator für die Forschungsqualität in der Volkswirtschaftslehre. In den zurückliegenden Monaten ist es dem ZEW gelungen, Arbeiten in den führenden Fachzeitschriften, sogenannten A+-Journals, zu veröffentlichen – und das gleich viermal. Diese herausragende Leistung verdient höchste Anerkennung. Aus diesem Grund zeichnen wir in diesem Jahr die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die hinter diesem Erfolg stehen.“
Wahlprogramme und deren Auswirkungen verständlich machen
Der „Preis für das beste wirtschaftspolitische Beratungsprojekt“ ging an Prof. Dr. Holger Stichnoth und Michael Hebsaker aus dem ZEW-Forschungsbereich „Ungleichheit und Verteilungspolitik“. Ausgezeichnet wurden sie für ihre Berechnungen zu den finanziellen Auswirkungen der Wahlprogramme der Parteien vor der Bundestagswahl 2025.
Die Analysen der Studienautoren leisteten einen wichtigen Beitrag, die Wahlprogramme der Parteien verständlich zu machen. Sie konnten zeigen, wie sich die Umsetzung der unterschiedlichen Wahlprogramme auf Einkommensverteilung und öffentliche Kassen auswirken würden. Durch eine Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung wurde eine enorme Reichweite bei der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse erzielt und die Studie stieß eine intensive öffentliche Debatte an. Für das große mediale Echo wurde aus der Kommunikationsabteilung des ZEW auch der Pressereferent Fabian Oppel ausgezeichnet.
Ann-Kristin Stetefeld, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Schatzmeisterin des Förderkreises, erläuterte die Entscheidung der Jury: „Diese Arbeit erfüllt all unsere Erwartungen an unabhängige und wirkungsvolle Politikberatung. Sie zeigt exemplarisch, wie deren evidenzbasierte Ergebnisse von höchster Relevanz für die Öffentlichkeit sein können. Die ZEW-Analysen waren im letzten Bundeswahlkampf eine ungemein wertvolle Entscheidungshilfe für alle Wählerinnen und Wähler.“
Mitgliederversammlung bestätigt Vorstandsmitglieder und fördert neues Forschungsvorhaben
Vor der Preisverleihung bestätigte die Mitgliederversammlung des Förderkreises zwei neue Vorstandsmitglieder, nämlich die Arbeitsdirektorin der Roche Diagnostics GmbH, Dr. Virginia Bastian sowie Jan Berg, Mitglied des Vorstands der MLP Banking AG und Mitglied des Vorstands der MLP SE. Eine Verlängerung der Mandate von Karin Dohm, seit 1. Dezember Chief Financial Officer der Deutschen Bahn AG, und Dr. Ralph Rheinboldt, Vorstandsmitglied bei FUCHS SE, bestätigte die Versammlung ebenfalls;Rheinboldt hat auch künftig den Vorstandsvorsitz inne.
Besonderen Grund zur Freude haben die ZEW-Doktorandinnen Hannah Gundert und Julia Spix. Der Förderkreis hat beschlossen, in den Jahren 2026/27 ihr Forschungsvorhaben „Die steuerlichen Implikationen von Digitalnomadenvisa in der EU” zu finanzieren. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen untersuchen darin, wie Visa für Digitalnomaden in der EU die grenzüberschreitende Mobilität sowie die effektive Steuerbelastung von Digitalnomaden verändern und welche neuen Gestaltungsspielräume für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbstständige daraus entstehen.
Der ZEW-Förderkreis
Der ZEW – Förderkreis Wissenschaft und Praxis e.V. fördert praxisrelevante Forschungsprojekte, finanziert ZEW-Vortragsreihen mit Vertretern/-innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und stiftet seit 2018 Preise im Feld der Wissenschaft und Politikberatung am Institut.
Der Verein zählt rund 130 große und mittelständische Unternehmen sowie Privatpersonen zu seinen Mitgliedern, die sich durch ihr Engagement für das ZEW Mannheim als starkes Wirtschaftsforschungsinstitut in Baden-Württemberg einsetzen. Weiterführende Informationen enthält die Webseite des ZEW-Förderkreises.