ZEW-Exponat "Städte brauchen Gründer" an Bord der MS Wissenschaft

Forschung

Dieses Jahr schickt der ZEW-Forschungsbereich "Industrieökonomik und Internationale Unternehmensführung" das Exponat "Städte brauchen Gründer" auf die Reise an Bord der MS Wissenschaft. Im Rahmen des Exponats sollen die Spieler ein Unternehmen gründen und über vier Perioden, die jeweils drei Jahre repräsentieren, am Leben erhalten. Hier finden Sie weitere Informationen zum Exponat des ZEW.

Ziel des Exponats ist es zu vermitteln, dass Unternehmensgründungen einen wichtigen Beitrag zur Generierung von Wachstum und Wohlstand leisten. Dabei ist die Entwicklung neuer Ideen auch im städtischen Umfeld für die Verbesserung der Lebensbedingungen und den Erhalt von Arbeitsplätzen unerlässlich. Nur Städte in denen Unternehmensgründungen erfolgreich möglich sind, werden auch in Zukunft für ihre Bewohner attraktiv bleiben. Das Exponat auf der MS Wissenschaft gibt die Möglichkeit einem interessierten Publikum auf spielerische Weise zu zeigen, wie schwierig so eine Gründung ist.

Daten-Grundlage des Exponats

Das Exponat basiert auf der umfassenden Expertise des Forschungsbereichs zu den Themen Innovation und Unternehmensgründung. Basis für einen Großteil der Analysen in diesen Bereichen ist das Mannheimer Unternehmenspanel (MUP), das in Kooperation mit Creditreform, der größten Kreditauskunftei für Unternehmen in Deutschland, am ZEW aufgebaut und gepflegt wird. Das MUP umfasst so gut wie alle Unternehmen in Deutschland. Mit seiner Hilfe ist es möglich, die Anzahl der Unternehmensgründungen in einem gegebenen Jahr zu bestimmen. Zusätzlich führt das ZEW Befragungen durch, um ein umfassendes Bild der Innovationsaktivitäten deutscher Unternehmen sowie der Chancen und Hemmnisse von Unternehmensgründungen in Deutschland zu gewinnen.

Spielverlauf und Datenverknüpfung

Im Rahmen des Exponats erfolgt die Verknüpfung mit diesen ZEW-Daten bei der Auswahl des Unternehmensstandorts und der Zuordnung des entsprechenden Kreises. Durch die Wahl des Standortes sowie der Branche ist die grundlegende Charakterisierung des Unternehmens abgeschlossen. Danach beginnt der Hauptteil des Spiels, indem maximal 4 Spiel-Perioden durchlaufen werden.

Zu Beginn jeder Periode wird vom Spieler eine Investition getätigt, die mit einem bestimmten Risiko verbunden ist. Dabei steigt der erwartete Gewinn mit dem Risiko. Gleichzeitig nimmt aber auch der potenzielle Verlust mit dem Risiko zu. Zunächst wird bestimmt, ob die getätigte Investition erfolgreich war oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird über die Idee, den Standort und die Spielperiode ermittelt. Grundlage hierfür ist der Bonitätsindex von Creditreform für die Unternehmensgründungen in den Datenbeständen des ZEW zwischen 2000 und 2010. Der Bonitätsindex ist ein Maß zur Bestimmung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Mit seiner Hilfe kann das durchschnittliche Risiko für jede Idee, jeden Standort (Kreis) und jedes Unternehmensalter (Spielperiode) abgeleitet werden. Dieses Risiko schlägt sich wiederum in der Erfolgswahrscheinlichkeit der Investition nieder. In jeder Runde besteht das Risiko des Ausscheidens aus dem Markt. Der Spieler muss also das Risiko seiner Investition abschätzen und entscheiden, ob er das Investitionsprojekt durchführen will oder nicht.

Beispiel: Findet der Spieler mit der gewählten Idee und dem Standort eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 70% vor, so sollte er eher eine höhere Risikoklasse wählen. Ist seine Erfolgswahrscheinlichkeit nur 20% so empfiehlt es sich eher eine niedrige Klasse zu wählen.

Zusatzinfo: Leverage- Effekt

Der Gewinn/Verlust wird zu Beginn der Periode zum Unternehmenswert addiert oder von diesem abgezogen. Der erwartete Gewinn und der erwartete Verlust steigen jeweils mit der Kreditaufnahme. Dieses Phänomen ist in den Wirtschaftswissenschaften als "Leverage-Effekt" bekannt.

Beispiel: Der Spieler befindet sich in der ersten Runde und hat 100.000 Euro. Er wählt die mittlere Risikoklasse 50%.

Investiert er 100.000 Euro ohne Kreditaufnahme liegt der mögliche Unternehmenswert nach der entsprechenden Spielrunde zwischen:

  • 150.000 Euro bei Gewinn (50.000 Gewinn)
  • 50.000 bei Verlust (50.000 Verlust)

Investiert er 200,000 (volle Kreditaufnahme) liegt der mögliche Unternehmenswert nach Rückzahlung des Kredits zwischen:

  • 300.000 -100.000 = 200.000 (100.000 Gewinn)
  • 100.000 – 100.000 = 0 (100.000 Verlust)

 

Weitere Informationen zur Arbeit des ZEW-Forschungsbereichs "Industrieökonomik und Internationale Unternehmensführung" und zum Mannheimer Unternehmenspanel (MUP)

Weitere Informationen zur MS Wissenschaft und zum Wissenschaftsjahr Zukunftsstadt finden Sie unter http://www.ms-wissenschaft.de und http://www.wissenschaftsjahr-zukunftsstadt.de.