Neue Webseite stellt ZEW-Evaluationsmodell vor

Forschung

Evaluationsmodell für integrierte Steuer- und Transferpolitik-Analysen (ZEW-EviSTA)

Die neue Webseite für das ZEW-EviSTA stellt das Evaluationsmodell für integrierte Steuer- und Transferpolitik-Analysen vor und informiert über aktuelle Forschungsergebnisse sowie Daten und Fakten zum deutschen Steuer-Transfer-System.

Das ZEW Mannheim berät mit dem Evaluationsmodell für integrierte Steuer- und Transferpolitik-Analysen (ZEW-EviSTA) seit vielen Jahren öffentliche Auftraggeber zu den Verteilungswirkungen und dem Design von Steuern und Transfers. Ab sofort gibt es eine eigene Webpräsenz für das ZEW-EviSTA. Die neue Webseite stellt das Modell vor, präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse und liefert Daten und Fakten zum deutschen Steuer-Transfer-System.

„ZEW-EviSTA ist ein wichtiges Werkzeug, um die oft schwierigen Zusammenhänge für die Bürgerinnen und Bürger verständlich aufzubereiten und soweit wie möglich in konkrete Zahlen zu übersetzen. Es trägt somit zur Transparenz und demokratischen Meinungsbildung bei“, so Prof. Dr. Holger Stichnoth, Leiter der ZEW-Forschungsgruppe „Ungleichheit und Verteilungspolitik“, in der das Modell vom Team entwickelt wird. Mit der neuen Webseite möchte das ZEW-EviSTA-Team die Öffentlichkeit noch besser über die wichtigsten Fragen der Steuer- und Transferpolitik und ihre Verteilungskonsequenzen informieren.

Das Ziel: Ungleichheit verlässlich wissenschaftlich untersuchen

Das Team analysiert steuer- und sozialpolitische Maßnahmen hinsichtlich ihrer Verteilungswirkungen. Ziel ist es, mit fundierten empirischen Studien belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse in die oftmals kontroverse öffentliche Debatte zum Thema Ungleichheit einzubringen, insbesondere bei Fragen zu den Verteilungswirkungen von Politikmaßnahmen. Mit ihren Analysen liefert die Gruppe eine verlässliche Grundlage für wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen. Schwerpunkte der Arbeit sind die Messung der Ungleichheit, die Analyse von Verteilungs- und Effizienzwirkungen von Steuern und Sozialtransfers sowie demografische und Genderaspekte der Ungleichheit. Am ZEW Mannheim gibt es hierzu eine lange Tradition von Steuer-Transfer-Mikrosimulationsmodellen. Seit dem Jahr 2019 trägt das Modell den offiziellen Namen ZEW-EviSTA. ZEW-Mitarbeiter Michael Hebsaker betreut das Modell, das unter seiner Federführung stetig weiterentwickelt und an den aktuellen Rechtsstand sowie die aktuelle Datenbasis angepasst wird. ZEW-EviSTA wird für die Schätzung der Kosten und der Verteilungswirkungen, die sich aus dem Steuer- und Transfersystem in Deutschland ergeben, eingesetzt. Mit dem Modell können außerdem die Auswirkungen von Reformen und die dadurch entstehenden Arbeitsmarkteffekte abgeschätzt werden. Neben den Verteilungswirkungen lassen sich die Auswirkungen der Reformen auf die öffentlichen Haushalte analysieren.

Gefragte Informationsquelle

ZEW-EviSTA wird regelmäßig in der Beratung für Bundesministerien und weitere Auftraggeber sowie in der Zusammenarbeit mit Medienpartnern eingesetzt. Ein Highlight war die Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung zu den Verteilungswirkungen der Parteiprogramme bei der Bundestagswahl 2021. Die ZEW-Zahlen stießen auf großes Echo und wurden zu einem wiederkehrenden Diskussionsthema im Wahlkampf. Auch die Verteilungswirkungen des Koalitionsvertrags wurden – wie schon bei der Wahl 2017 – untersucht.