In Search for the Not-Invented-Here Syndrome: The Role of Knowledge Sources and Firm Success

ZEW Discussion Paper Nr. 11-048 // 2011
ZEW Discussion Paper Nr. 11-048 // 2011

In Search for the Not-Invented-Here Syndrome: The Role of Knowledge Sources and Firm Success

Das Not-Invented-Here (NIH) (dt. "nicht hier erfunden") - Syndrom bezeichnet unternehmensinternen Widerstand gegen extern generiertes Wissen und Know-How. Obwohl die einschlägige Literatur zeigt, dass externes Wissen einen positiven Effekt auf den Unternehmenserfolg und die Innovativität der Unternehmung haben kann, sind solche positiven Effekte nicht garantiert. Um externes Wissen aufzunehmen und effektiv zu nutzen, braucht ein Unternehmen flexible Routinen, die es ermöglichen, die Vision, Strategie und Kultur des Unternehmens an neues, extern generiertes Wissen anzupassen. Vor allem aber ist eine offene Einstellung der Mitarbeiter gegenüber dem externen Wissen eine Grundvoraussetzung. Wenn eine solche Offenheit der Mitarbeiter gegenüber externem Wissen nicht vorhanden ist, kann es sein, dass sie sich gegen das externe Wissen sträuben: das NIH-Syndrom tritt auf. Sofern existieren wenig akademische Studien, die sich mit dem NIH-Syndrom befassen. Die meisten dieser Studien beschäftigen sich mit Faktoren, die ein NIHSyndrom begünstigen, wie beispielsweise Kommunikationsprobleme innerhalb der Firma oder unangemessene Mitarbeiteranreizsysteme. In dieser Studie zeigen wir, dass auch die Quelle des externen Wissens und der Erfolg der Firma einen Einfluss auf das Auftreten eines NIH-Syndroms haben. Wir beziehen uns auf die Theorie der sozialen Identität und stellen die Hypothese auf, dass interne Widerstände gegen extern generiertes Wissen besonders dann auftreten, wenn dieses Wissen von einer ähnlichen Organisation stammt. Einzelne Mitarbeiter und Arbeitsteams können dann ihre eigene Expertise in Frage gestellt sehen und mit Widerstand gegen das akquirierte Wissen reagieren. Wir finden empirische Evidenz für diese Hypothese, da sich zeigt, dass interne Widerstände auftreten, wenn externes Wissen von Wettbewerbern akquiriert wird, nicht aber wenn das Wissen von Kunden, Zulieferern oder Universitäten stammt. Weiterhin zeigt sich, dass erfolgreiche Unternehmen eher von einem NIH-Syndrom betroffen sind (wenn sie Wissen von Wettbewerbern akquirieren). Dieses Ergebnis bestätigt unsere Hypothese, dass Mitarbeiter erfolgreicher Firmen sich stärker mit ihrem Unternehmen identifizieren, was dazu führt, dass sie eher dazu bereit sind, externes Wissen abzulehnen.

Hussinger, Katrin und Annelies Wastyn (2011), In Search for the Not-Invented-Here Syndrome: The Role of Knowledge Sources and Firm Success, ZEW Discussion Paper Nr. 11-048, Mannheim.

Autoren/-innen Katrin Hussinger // Annelies Wastyn