Founder's Human Capital, Entry Strategies and Start-Up Size

ZEW Discussion Paper Nr. 09-030 // 2009
ZEW Discussion Paper Nr. 09-030 // 2009

Founder's Human Capital, Entry Strategies and Start-Up Size

In diesem Papier untersuchen wir empirisch, welche Faktoren die Startgröße eines neu gegründeten Unternehmens bestimmen. Vor dem Hintergrund, dass die Überlebens- und Erfolgsaussichten stark von der Startgröße beeinflusst werden, ist es besonders wichtig, nähere Erkenntnisse über die die Startgröße bestimmenden Faktoren zu erhalten. Der Großteil der bisher zu diesem Thema veröffentlichten Studien stellt den Einfluss verschiedener Branchencharakteristika in den Mittelpunkt. Aufbauend dazu trägt diese Untersuchung zum Verständnis der die Startgröße eines Unternehmens beeinflussenden Faktoren bei, indem sie auch den Einfluss unternehmensspezifischer Größen, insbesondere den Einfluss des Humankapitals der Gründer und deren Markteintrittsstrategien untersucht. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass neben branchenspezifischen Einflussfaktoren das Humankapital der Gründer, bei dem wir zwischen allgemeinem und spezifischem Humankapital unterscheiden, wesentlich zur Erklärung der Startgröße beiträgt. Das allgemeine Humankapital bildet im Wesentlichen die formale Ausbildung und allgemeine Berufserfahrung der Gründer ab und stellt üblicherweise ebenso die private Vermögenssituation der Gründer dar. Im Gegensatz dazu repräsentiert das spezifische Humankapital die Fähigkeiten, die in direktem Zusammenhang mit der Gründung und Leitung eines Unternehmens stehen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass das allgemeine Humankapital einen positiven Einfluss auf die Startgröße hat. Sowohl ein höherer Bildungsabschluss in Form eines abgeschlossenen Hochschulstudiums als auch eine längere allgemeine Berufserfahrung der Gründer, die wir durch das Alter abbilden, führen zu einer höheren Startgröße. Unternehmen, deren Gründer über spezifisches Humankapital in Form von eigener erfolgreicher unternehmerischer Erfahrung und Erfahrungen als abhängig Beschäftigter in der Geschäftsführung eines Unternehmens verfügen, werden ebenfalls größer gegründet. Vergleicht man den Einfluss des allgemeinen Humankapitals mit dem Einfluss des spezifischen Humankapitals, gibt es Anzeichen dafür, dass das spezifische Humankapital der Unternehmensgründer einen größeren Einfluss auf die Startgröße eines Unternehmens hat als das allgemeine Humankapital. Da zu vermuten ist, dass die Ziele, die mit dem Markteintritt verfolgt werden, einen wesentlichen Einfluss auf die benötigten Ressourcen eines Unternehmens haben, kann von einem starken Einfluss der Markteintrittsstrategien auf die Startgröße eines Unternehmens ausgegangen werden. Man muss dabei zwischen verschiedenen Typen von Markteintrittsstrategien unterscheiden. Wir unterscheiden in diesem Zusammenhang zwischen einer innovationsgetriebenen Zarkteintrittsstrategie und vier unterschiedlichen Zielen, die mit der Unternehmensgründung verfolgt werden: selbstbestimmtes Arbeiten, das Ergreifen einer unternehmerischen Gelegenheit, die Gründung betrieben auf Initiative eines anderen Unternehmens oder einer notgetriebenen Selbstständigkeit. Diese Ziele sollten sich in unterschiedlichen Markteintrittsstrategien widerspiegeln. Diesen vermuteten Zusammenhang zwischen Markteintrittsstrategien und der Gründungsgröße finden wir bestätigt. Unternehmen, die sich grundsätzlich dafür entschieden haben, Forschung und Entwicklung zu betreiben, starten mit einer größeren Anzahl vollzeitäquivalenter Mitarbeiter, jedoch nicht mit einer größeren Anzahl von Personen. Dieses Ergebnis führen wir darauf zurück, dass Forschung und Entwicklung eher von Mitarbeitern ausgeführt wird, die Vollzeit im Unternehmen arbeiten und weniger von Mitarbeitern in Teilzeit oder geringfügig Beschäftigten. Des Weiteren zeigen unsere Ergebnisse, dass Markteintrittsstrategien, die darauf basieren Marktlücken oder neue Geschäftskonzepte zu nutzen, die Gründungsgröße positiv beeinflussen. Gleiches gilt für Gründungen, die aus einem anderen Unternehmen hinaus betrieben worden sind, während Notgründungen zum Gründungszeitpunkt signifikant weniger Mitarbeiter beschäftigen.

Gottschalk, Sandra, Kathrin Schopen und Michaela Niefert (2009), Founder's Human Capital, Entry Strategies and Start-Up Size, ZEW Discussion Paper Nr. 09-030, Mannheim, erschienen in: International Journal of Entrepreneurship and Small Business.