Dienstleister der Informationsgesellschaft - Unternehmen greifen zum Angebot eigener Dienste nur zögerlich auf Internet-Plattformen zurück

Informationswirtschaft

Internetbasierte Technologien und Dienste werden von den Unternehmen des Wirtschaftszweigs Dienstleister der Informationsgesellschaft sehr unterschiedlich genutzt. So finden Internetplattformen für die Entwicklung und das Angebot eigener Anwendungen und Dienste bei ihnen nur geringen Zuspruch. Dagegen ist für die große Mehrheit der Unternehmen die gelegentliche oder gar intensive Nutzung von Kommunikations- und Online-Informationsdiensten inzwischen eine Selbstverständlichkeit.

Dies ist das Ergebnis einer Umfrage bei den Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im März 2010 durchgeführt hat (Einzelheiten zur Umfrage am Ende der Pressemitteilung). Zu den Dienstleistern der Informationsgesellschaft gehören IKT-Dienstleister (Unternehmen der Branchen Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensive Dienstleister (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

"Das Internet etabliert sich zunehmend als ein Medium über das die Unternehmen auf verschiedene Dienste und Technologien zugreifen können. Dabei ist ein entscheidender Vorteil, dass sie diese Dienste zwar bei Bedarf abrufen können, aber nicht mehr selbst vorhalten müssen", erklärt Miruna Sarbu, Wissenschaftlerin am ZEW. Allerdings gibt es, wie die ZEW-Umfrage zeigt, bei der Inanspruchnahme der Dienste und Anwendungen durch die Unternehmen erhebliche Unterschiede. So greifen über 80 Prozent der Unternehmen mehr oder weniger stark auf Online-Informationsdienste zu. Dazu zählen beispielsweise Firmendatenbanken oder Benchmarkingdienste, mit deren Hilfe sich Unternehmen mit ihren Wettbewerbern vergleichen können. Ebenfalls häufig kommen bei rund zwei Drittel der Unternehmen Kommunikationsdienste wie Video- und Webkonferenzen zum Einsatz. Rund 41 Prozent der Unternehmen greifen gelegentlich oder intensiv über das Internet auf Unternehmenssoftware zu und fast 34 Prozent rufen Speicherkapazität und Rechenleistung über das Internet ab. Wenig gefragt sind dagegen bisher Plattformen für die Entwicklung und das Angebot eigener internetbasierter Anwendungen und Dienste. "Lediglich knapp 23 Prozent der Unternehmen des Wirtschaftszweigs geben an, diese Anwendungen vereinzelt oder intensiv zu nutzen", sagt Miruna Sarbu.

Die Konjunkturumfrage von ZEW/Creditreform

An der vierteljährlichen Umfrage beteiligen sich jeweils rund 900 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Überblick über die ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer auf die Anzahl aller Unternehmen der betrachteten Branche hoch.

Für Rückfragen zum Inhalt

Miruna Sarbu, Telefon: 0621/1235-334, E-Mail: sarbu@zew.de