Konjunkturerwartungen für China erholen sich

China Economic Panel

CEP-Indikator steigt auf minus 11,9 Punkte

Der CEP-Indikator ist in der April-Umfrage auf minus 11,9 Punkte gestiegen.

In der aktuellen April-Umfrage (3.4. – 17.4.2019) sind die Konjunkturerwartungen für China wieder gestiegen. Der Wert des CEP-Indikators, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) erhoben wird und die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt aktuell bei minus 11,9 Punkten, 13,1 Punkte höher als im März 2019. Trotz dieser Verbesserung bewegt sich der Indikator damit nach wie vor unterhalb seines langfristigen Durchschnitts von 1,8 Punkten und das inzwischen seit 13 Monaten.

Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Situation hat sich ebenfalls verbessert. Der Wert liegt aktuell bei minus 7,2 Punkten, 6,7 Punkte höher als im Vormonat.

„Der Anstieg des CEP-Indikators zeigt, dass die wirtschaftspolitischen Pläne und Aktivitäten der chinesischen Regierung (Senkung der Mehrwertsteuer, Senkung des Mindestreservesatzes etc.) die Experten/-innen insoweit überzeugt haben, dass diese nur noch mit einem gedämpften Rückgang des Wirtschaftswachstums rechnen“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und Projektleiter der CEP-Erhebung.

Die Punktprognose für das reale Bruttoinlandsprodukt 2019 liegt in der aktuellen Umfrage bei 6,1 Prozent (0,1 Prozentpunkte weniger als in der Märzumfrage) und nimmt damit einen Wert am unteren Rand des Zielkorridors von sechs Prozent bis 6,5 Prozent ein. Die Punktprognose für 2020 bleibt bei 6,0 Prozent. Allerdings waren die Experten/-innen mit Blick auf das erste Quartal 2019 etwas zu pessimistisch. Das Wachstum des realen BIP lag im ersten Quartal bei 6,4 Prozent und nicht wie prognostiziert bei 6,2 Prozent. Daher könnte bei der nächsten Umfrage die Punktprognose für 2019 möglicherweise etwas nach oben korrigiert werden.

Allgemeine Dokumente

Ergebnisse der April-Umfrage im Detail

Einschätzung zur Entwicklung chinesischer Exporte verschlechtert sich

Die Teilnehmer/-innen der Umfrage rechnen trotz der wirtschaftspolitischen Stützungsmaßnahmen mit einer Belastung des privaten Konsums und der privaten Investitionen. Beide Indikatoren liegen aktuell im negativen Bereich. Die Einschätzung zur Entwicklung chinesischer Exporte hat sich ebenfalls weiter verschlechtert: Der Indikatorwert sinkt um 6,8 Punkte auf einen Stand von minus 13,1 Punkten. „Offenbar ist das Vertrauen in schnelle positive Wirkungen eines neuen Handelsabkommens zwischen China und den USA nicht vorhanden“, so Michael Schröder.

Die konjunkturstützenden Maßnahmen dürften nach Einschätzung der Experten/-innen einen deutlichen Effekt auf Staatskonsum sowie Inlands- und Auslandsverschuldung haben. Alle drei Erwartungsindikatoren steigen markant an.

Alles in allem wird die konjunkturelle Entwicklung Chinas in den kommenden Monaten noch als recht fragil eingeschätzt. Die inzwischen erwarteten stärkeren Auswirkungen des schwächeren Wachstums auf die Beschäftigung (Rückgang der Erwartungen um 33,4 Punkte von zuvor null Punkten) zeigen jedoch die Dringlichkeit einer erfolgreichen Konjunkturpolitik in China.

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